Vier-Tage-Woche für Pendler
Veröffentlicht
von
KaptanListe
am 13/06/2008 um 00:06
Besonders Pendler trifft der astronomisch anschwellende Benzinpreis hart: Nicht selten verschlingt der Autotank für einen einzigen Arbeitstag 15 Euro, 100 km Arbeitsweg und mehr sind heutzutage keine Seltenheit mehr. Die Spritpreise in Deutschland liegen zwar nach wie vor deutlich über denen von beispielsweise Luxemburg, aber auch die Grenzgänger blicken mit Entsetzen auf die Entwicklung an den Zapfsäulen im Großherzogtum.
In Deutschland fordert jetzt der erste Politiker von Arbeitgebern, ihren Angestellten – wenn es die Branche ermöglicht – eine Vier-Tage-Woche anzubieten. Der Grünen-Abgeordnete Winfried Hermann gilt als Verkehrsexperte seiner Partei. Durch eine Konzentration der Arbeitszeit auf vier Tage könnten die Geldbeutel der Pendler, aber auch die Umwelt entlastet werden, äußerte sich Hermann gegenüber der BILD. Die verlorene Arbeitszeit soll dann mit längeren Schichten aufgefangen werden, zum Beispiel vier Tage mit zehn Stunden. So könnten immerhin die Ausgaben für Sprit um 20 Prozent gesenkt werden.
Eine andere Möglichkeit, die sich aber wohl nur in wenigen Berufen realisieren ließe, wäre die Arbeit von zu Hause aus. Die Woche müsste dann so eingeteilt oder geplant werden, dass an ein oder zwei Tagen in der Woche Dinge erledigt werden, für die das “Homeoffice” ausreicht. Wobei sich heutzutage mit einem Computer und Internetanschluss auch in den eigenen vier Wänden schon einiges organisieren ließe.
Es stellt sich nun die Frage, wann auch in Luxemburg die ersten Rufe nach einer Vier-Tage-Woche oder Heimarbeit für Pendler laut werden. Zumindest in den Branchen, die es ermöglichen, sollte – dem Geldbeutel und der Umwelt zuliebe – ernsthaft darüber nachgedacht werden.
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amelie1
.. Natürlich geht das nicht in allen Branchen - und natürlich können nicht alle Angestellten die gleichen 4 Tage arbeiten -- denn Erreichbarkeit und Service müssten ja gegeben sein.
Das eine solche Regelung längst nicht für alle Branchen ginge, ist halt so. Bei seiner Berufswahl muss man sich um viele Dinge Gedanken machen. In vielen Jobs sind Nachschichten normal - dass weiß man ja auch vorher. Sich hinterher ärgern, dass für den Nachbarn ein Vier-Tage-Job in Frage kommt, weil er zum beispiel Steuerberater ist, aber nicht für mich, weil ich Kindergärtnerin bin - daran kann man nichts ändern.
Das hat nichts mit ungerechter Behandlung zu tun - die Gegebenheiten sind einfach unterschiedlich.
Natürlich besteht die Gefahr, dass jeder eine vier-Tage-Woche will, wenn einer damit anfängt. Sowas könnte man nur klar nach km-Entfernung trennen.
Es sollten pro Strecke auf jeden Fall mehr als 30 km sein.
KangarooJack
Hier ist wieder eine Idee losgetreten worden wo ich mich echt die Haare raufe. Die 4 Tage Woche Idee ist doch in 98% der Firmen garnicht durchsetzbar. Denkt doch nur mal an die ganzen Dienstleister die immer für andere Firmen oder Privatpersonen erreichbar sein müssen.
Und weiterhin fällt mir dazu eine ganz andere Idee ein, als zunächst mal auf so einen Unsinn zu kommen - wie wäre es denn mal, wenn die fetten Politikerbonzen in unseren Landen mal darüber nachdenken würden die Steuern zu senken, damit der "kleine Mann" auch mal wieder leben kann. Aber nein, die kleinen werden ausgeblutet, sind ja auch schließlich diejenigen die sich am schlechtesten wehren können. Und einen Vorteil hat das ganze ja auch noch - ist der Spritpreis erst bei 2 oder 3 Euro angekommen sind die Staßen auch nicht mehr so voll - dann kann man mit dem dicken Porsche endlich mal richtig Gas geben - dann kann der "Pöbel" es sich schlicht einfach nicht mehr leisten Auto zu fahren.
:angry::angry::angry::angry:
BIC
Super Idee, hatte ich auch schon
Die 4 Tage à 10 Stunden habe ich meinem Arbeitgeber schon vor 2 Jahren vorgeschlagen, wurde mir aber "aus grundsätzlichen Erwägungen" verweigert.
Vielleicht sollte ich's einfach noch einmal probieren...
Sollte für alle Grenzgänger aus Deutschland, Belgien usw. gelten. Idee ist spitze , da ich meine Bürotätigkeit theoretisch sowieso immer von Zuhause aus machen könnte.:bigsmile:
Für die, die in anderen Branchen sind, wo man nicht von Zuhause aus arbeiten kann, ist es natürlich unfähr. Die sollten dafür dann irgendwas anderes bekommen.
Engel07
Für mich wären beide Alternativen eine super Lösung. Mal ganz abgesehen von der Umweltschonung und der Kostenfrage, verwende ich täglich zwischen 1 Stunde 45 Min. und 2 Stunden für die Fahrt zur Arbeit und zurück. Und das bei 40 km Fahrtstrecke!!. Die Straßen in und um Luxemburg sind zeitweise so verstopft, dass ich mich frage, wann der Verkehrskollaps kommen wird. Gerne wäre ich beim Modell der Heimarbeit auch bereit, die 2 Stunden Fahrtzeit als Arbeitszeit zu erbringen (schont nicht nur mein Auto, sondern auch meine Nerven). Im Prinzip eine gute Situation für beide Seiten, sofern es die Branche zulässt.
Also wenn die Spritpreise derart weiter steigen, werde ich auf jeden Fall das Gespraech suchen (vier Tage a 10Std), finde die Idee durchaus interessant.
Warum auch nicht?
Geld sparen, Umwelt schonen, einen Tag in der Woche an der man auch mal etwas erledigt bekommt, und trotzdem Vollgas auf der Arbeit gibt - klassische Win-Win Situation. Zumindest wo es realierbar ist.
Bei einem Home Office kommt es wohl sehr auf den Arbeitgeber an.
Inwiefern dieser dem Mitarbeiter "vertraut" und zutraut, selbstaendig sowie diszipliniert von Zuhause aus zu arbeiten.
Viele Arbeitgeber moegen wohl auch nicht das Gefuehl "die Kontrolle zu haben" aufgeben.
Desweiteren, wenn HR dies einem Angestellten genehmigt, laeuft er Gefahr das es Alle wollen - aber nicht jeder ist so diszipliniert....
Das sind zumindest mal so meine Gedanken hierzu.
amelie1
Das wird sich sicherlich nicht in allen Branchen realisieren lassen.
Aber 4-Tagewoche und Heimarbeit sind ja auch zwei verschiedene Möglichkeiten.
Ich find es super - zumal Geldbeutel (Benzin und Autoabnutzung) UND Umwelt geschont werden.
Bei Heimarbeit sollte allerdings klar abgesteckt sein, was zu leisten ist.
nordmarc
Da ich sowieso mindestens einen 10 Std-Arbeitstag habe finde ich das eine sehr gute Idee. Ich könnte den Freitag bzw. Homeoffice-Tag zum Bearebiten des Schriftverkehrs der Woche verwenden und ganz in Ruhe arbeiten. Des Weiteren hätte ich mindestens 1 Std für Hin- und Rückfahrt gespart, die ich sinnvoll für die Arbeit nutzen könnte (D.h. 1Std für den Arbeitgeber effektiv gewonnen)... :smile: