In der freien Natur bei Sonnenschein zu spielen macht nicht nur Spaß, die Sonne ist auch lebenswichtig für den menschlichen Körper. Zurückhaltend genossen, fördert sie die Bildung des „Sonnenvitamin“ Vitamin D, das für den Einbau von Calcium in die Knochen, und infolgedessen für die Stabilität der Knochen, verantwortlich ist. Es reichen täglich cirka 15 Minuten, bei indirekter Sonneneinstrahlung, um einen Vitamin – D – Mangel vorzubeugen. Darüber hinaus, kurbelt sie den Stoffwechsel an und sorgt für eine positive Psyche.

Auch wenn die Sonne positive Eigenschaften hat, kann sie auch großen Schaden anrichten. Aus diesem Grund, ist es unbedingt erforderlich Babys und Kleinkinder vor zu viel Sonnenstrahlen optimal zu schützen. Denn ihr Organismus verträgt starke Hitze und UV-Strahlung in diesem Alter nur schlecht. Daher ist es notwendig, Kinder die jünger als ein Jahr alt sind, vollständig von der Sonne fern zu halten. Aber auch Kleinkinder sollten aufgrund ihrer noch dünnen und pergamentartigen Haut nur für kurze Zeit in der Sonne verbleiben.

Achten Sie deshalb besonders darauf, dass Ihr Kind keinen Sonnenbrand bekommt. Unabhängig von den Schmerzen die ein Sonnenbrand hervorruft, steigt das Hautkrebsrisiko im Erwachsenenalter, wenn man als Kind übermäßiger Sonnenbestrahlung ausgesetzt wurde. Das Spielen im Schatten, in luftiger Kleidung und unter Verwendung einer Sonnencreme mit hohem Lichtschutzfaktor ist daher umso wichtiger.

Auswirkungen eines Sonnenbrandes

Jeder einzelne Sonnenbrand verändert die Hautzellen. Besonders die unsichtbare UV – Strahlung kann der Haut erheblichen Schaden zuführen. Dies gilt besonders für die UVA – und UVB – Strahlung. Die UVB – Strahlen dringend tief in die Haut ein, verursachen den Sonnenbrand, schaden dem Erbgut und sind verantwortlich für die Entwicklung von Hautkrebs. Die nicht minder gefährlichen UVA – Strahlen dringen bis in das Bindegewebe ein, beschleunigen dessen Alterung und sind der Auslöser für Sonnenallergien.

Schmerzhaft: Sonnenbrand

Obwohl sich die obere Hautschicht schnell wieder erholt, werden die tiefer gelegten Hautschichten unabänderlich geschädigt. Wenn Sie Ihr Kind regelmäßig der Sonne aussetzen, kann sich zusätzlich das Risiko stark erhöhen, dass es später einmal an einem Hautkrebs erkrankt. Diese Erkenntnis ist von enormer Bedeutung, da in Deutschland immer noch rund 100.000 Menschen im Jahr an dem so genannten „schwarzen Krebs“ erkranken.

Daher benötigen Kinder einen besonders intensiven Sonnenschutz. Umso wichtiger ist es, Säuglinge und Kleinkinder nicht der prallen Sonnenstrahlung auszusetzen. Da die Haut von Kindern nur einen schwach ausgebildeten Eigenschutz besitzt. Ebenso ist die Eigenproduktion des braunen Hautfarbstoffs Melanin, der Säureschutzmantel und die Aktivität der Talgdrüsen noch sehr gering ausgeprägt. Auch die Haut eines Kindes ist zarter und dünner als bei einem Erwachsenen. Was dazu führt, das die Eigenschutzzeit von Kindern (ab dem dritten Lebensjahr) nur 5, maximal 10 Minuten beträgt. Verbleibt Ihr Kind länger ohne Schutz in der Sonne, droht ein Sonnenbrand. Die Gefahr eines Sonnenstichs oder einer Hitzeerschöpfung ist dadurch zusätzlich erhöht. Ein starker Sonnenbrand führt außerdem zu einem gestiegenen Flüssigkeitsverlust, verbunden mit starken Schmerzen und Fieber kann Ihr Kind sogar einen Schock bekommen.

Deshalb ist es notwendig, bei schmerzhaft geröteten Hautflächen und gleichzeitigem Auftreten von Fieber, unbedingt einen Kinder- und Jugendarzt aufzusuchen.

Anzeichen bei sonnenbedingten Erkrankungen

Sonnenbrand

  • Drei bis vier Stunden nach einem Aufenthalt in der Sonne wird die Haut rot und heiß.
  • Nach weiteren sechs bis acht Stunden treten Schmerzen auf und die Haut schwillt zusätzlich an. Gleichzeitig juckt die Haut sehr stark.
  • Darüber hinaus ist die Haut gespannt und reagiert empfindlich auf Berührungen.
  • Bei erhöhter Strahlenintensität bilden sich Blasen auf der Haut. Ist dieses Stadium der Verbrennung erreicht, müssen Sie Ihr Kind unbedingt von einem Kinderarzt behandeln lassen. Öffnen Sie bitte nicht die Brandblasen auf der Haut Ihres Kindes, da diese vor Infektionen schützen.
  • Die akute Entzündung der Haut, erreicht seinen Höhepunkt nach einem bis anderthalb Tagen.
  • Zusammen mit einem Sonnenbrand können Kreislaufprobleme (Blutdruckabfall), Fieber und ein Schwächegefühl auftreten. Wenn Sie diese Symptome bei Ihrem Kind feststellen, gehen Sie umgehend zu einem Kinder- und Jugendarzt.
  • Bei sehr starkem Sonnenbrand kann es sogar zu einem Ohnmachtsanfall kommen.
  • Im Normalfall ist ein Sonnenbrand nach maximal zwei Wochen ausgeheilt. Eine verdickte Hornschicht und gebräunte Haut, bleiben als Wirkung zurück.

Sonnenallergie

  • Einige Kinder regieren nach einer Sonneneinwirkung allergisch. Die Haut weist in den meisten Fällen kleine Quaddeln, Pusteln, rote Punkte, juckende Flecken oder Bläschen auf.
  • Die Kinder sind außerdem sehr unruhig und quengelig, weil die Haut zudem stark juckt.
  • Bei älteren Kindern und Jugendlichen können auch akneartige Knötchen auftreten.
  • Der Auslöser der Hauterkrankung, die unter Sonneneinwirkung entsteht, sind höchstwahrscheinlich UV – Strahlung und freie Radikale. Freie Radikale können bestimmte Vorgänge in den Zellen stören und z.B. den Zellkern schädigen. Was die Entstehung von Tumoren fördern kann. In einigen Fällen ist aber auch das Sonnenschutzmittel der Auslöser der Allergie.

Sonnenstich

Bei einem Sonnenstich kommt es durch anhaltende direkte Sonneneinstrahlung zu einer Überhitzung des Gehirns. Die Folge ist eine Reizung der Gehirnhaut. Gleichzeitig führt dies zu einer Hirnschwellung und Hirndrucksteigerung. Gerade Säuglinge und Kleinkinder sind gefährdet, wenn ihnen die Sonne direkt auf den unbedeckten Kopf scheint.

Besonders für Kinder ist Sonnenschutz wichtig

Nachstehende Symptome machen sich häufig erst nach mehreren Stunden bemerkbar:

  • Übelkeit, Erbrechen
  • Eintrüben des Bewusstseins
  • Hochroter, erhitzter Kopf
  • Kopfschmerzen
  • Kühle Haut am Körper

Wenn Sie eines dieser Anzeichen vor Ort feststellen, ist es unbedingt erforderlich sofort einen Kinder- bzw. Notarzt hinzuzuziehen. Dies ist gerade bei einem Sonnenstich notwendig, da dieser eine lebensbedrohliche Situation für das Kind darstellen kann.

Bis der Arzt eintrifft, sollten Sie schnellstens folgende Maßnahmen einleiten:

  • Kind rasch in einen dunklen, kühlen Raum oder an einen kühlen, schattigen Ort bringen.
  • Legen Sie Ihr Kind flach auf den Rücken, mit leicht erhöhtem Kopf und Oberkörper.
  • Wickeln Sie kalte Umschläge um den Kopf Ihres Kindes.
  • Beruhigen Sie Ihr Kind und lassen Sie es nicht allein.

Benachrichtigen Sie direkt den Notarzt. Nur er kann hinreichende Therapiemaßnahmen einleiten und den Umfang der Schädigung feststellen.

Hitzschlag

Kann der Körper bei sehr hohen Temperaturen seine Wärmregulation nicht mehr aufrechterhalten, kommt es zu einem Hitzschlag. Verursacht wird ein Hitzschlag durch starke Sonneneinstrahlung bzw. durch mangelndes Schwitzen bei hoher Luftfeuchtigkeit. Daher sind besonders Säuglinge und Kleinkinder gefährdet, da sie noch nicht ausreichend Schweiß produzieren.

Typische Anzeichen für einen Hitzschlag sind:

  • Das Baby lehnt die Nahrungsaufnahme ab.
  • Außergewöhnliche Verhaltensmerkmale wie Gleichgültigkeit, schrilles Schreien oder Reizbarkeit.
  • Die Körpertemperatur steigt sehr schnell auf über 41° C.
  • Gerötete, trockene Haut
  • Der Säugling schwitzt kaum oder überhaupt nicht.
  • Schneller Puls
  • Krampfanfall
  • Bewusstseinstrübung bis zur Bewusstlosigkeit

Sobald Sie eines dieser Anzeichen bei Ihrem Kind feststellen, informieren Sie umgehend einen Notarzt. Wird Ihrem Kind nicht sofort geholfen, kann es zu einem Schock mit Atemstörung und anschließendem Herz-Kreislauf-Versagen kommen. Ein Hitzschlag stellt immer eine lebensbedrohliche Gefahr für Ihr Kind dar.

Bis der Notarzt eintrifft, sollten Sie folgende Erste-Hilfe-Maßnahmen einleiten:

  • Kind schnell an einen kühlen und schattigen Ort bringen.
  • Überprüfen Sie, ob Ihr Kind bei Bewusstsein ist.
  • Ist Ihr Kind (Säugling oder Kleinkind) bewusstlos, bringen Sie es in die Bauchlage. Legen Sie Ihr Kind auf eine Unterlage und drehen Sie den Kopf zur Seite. Anschließend strecken Sie den Kopf leicht nackenwärts und öffnen danach den Mund des Kindes. Ab dem Schulalter sollten Sie Ihr Kind in die stabile Seitenlange bringen. Informieren Sie sich in unserem Gesundheitsrageber über die Stabile Seitenlage (bei Bewusstlosigkeit).
  • Um die Körpertemperatur zu senken, wickeln Sie großflächige kalte Umschläge um den Körper Ihres Kindes.
  • Beruhigen Sie Ihr Kind und lassen Sie es nicht allein.

Bei einem Hitzschlag ist es lebensnotwendig, dass Sie sofort einen Notarzt hinzuziehen.

 

Behandlungsmaßnahmen

Sonnenbrand

  • Sollte Ihr Kind trotz aller Vorsichtsmaßnahmen einen Sonnenbrand bekommen, hilft es, ihm die Haut zu kühlen. Einen guten Kühleffekt erreichen Sie, wenn sie Ihrem Kind kalte Umschläge mit Kamillen- oder Grüntee, Joghurt oder Quark auf die sonnengereizte Haut legen. Dabei ist es erforderlich, dass der Umschlag mindestens eine halbe Stunde am Körper verbleibt. Wenn der kühlende Effekt eher nachlässt, sollten Sie ihn erneuern.
  • Auch Aloe Vera Gels oder Lotionen verfügen über einen kühlenden Effekt. Darüber hinaus unterstützen sie das Feuchtigkeitsgleichgewicht der Haut, sind entzündungshemmend und wundheilungsfördernd. Falls Sie sich für ein Aloe Vera Produkt entschieden haben, achten Sie bitte darauf, dass es auch für Kinder geeignet ist.
  • Als erste Sofortmaßnahme können auch Lotionen oder Cremes mit Dexpanthenol oder Ringelblume zur Beruhigung der Haut verwendet werden.
  • Bei stärkeren Verbrennungen sollten Sie einen Kinderarzt aufsuchen. Der wird Verbände mit antiseptisch wirksamen Salben und fetthaltiger Gaze anlegen. Vermeiden Sie es Brandblasen zu öffnen, da sie vor Infektionen schützen.
  • Verwenden Sie keine alten Hausmittel, wie Mehl, Puder oder Öl. Sobald sie mit der verbrannten Haut in Berührung kommen, erhöht sich die Infektionsgefahr. Ebenso ungeeignet sind Fettsalben und Wärmeumschläge.
  • Da bei einem Sonnenbrand dem Körper viel Flüssigkeit entzogen wird, müssen Sie darauf achten, dass Ihr Kind viel trinkt.
  • Klagt Ihr Kind über Schmerzen beim Sonnenbrand, können Sie ihm auch ein Schmerzzäpfchen verabreichen. Sprechen Sie aber vorher mit Ihrem Arzt, er wird entscheiden, welches Präparat für Ihr Kind geeignet ist.
  • Auch wenn der Sonnenbrand bei der richtigen und konsequenten Behandlung nach einigen Tagen abklingt, kann es rund zwei Wochen dauern bis die Kinderhaut vollständig regeneriert ist. Während des Regenerationsprozesses ist die Haut sehr dünn und reagiert besonders empfindlich auf UV – Strahlen. Daher sollte die gereizte Kinderhaut nicht so schnell wieder dem direkten Sonnenlicht ausgesetzt werden.

Sonnenallergie

  • Die wichtigste Maßnahme um die Symptome einer Sonnenallergie zu minimieren bzw. hinauszuzögern, ist die Meidung der Sonne.
  • Feuchtkühle Umschläge helfen die Beschwerden zu lindern. Meersalzhaltige Kompressen oder Bäder beruhigen den Juckreiz.
  • Auch sollten Sie das Sonnenschutzmittel wechseln, was durch eine Unverträglichkeit der Allergieauslöser sein kann. Benutzen Sie solche Schutzmittel, die über ein UV – Filtersystem verfügen, den Radikalfänger Vitamin E enthalten, ebenso ohne Fette und Emulgatoren sind. Außerdem sollte das Sonnenschutzmittel über einen Pigmentfilter verfügen. Der Pigmentfilter wird auch als mineralischer oder physikalischer Sonnenschutz bezeichnet und enthält winzige Partikel, z.B. aus Zinkoxid oder Titandioxid, die das Sonnenlicht wie kleine Spiegel streuen und reflektieren. Darüber hinaus gelten Pigmentfilter als gesundheitlich unbedenklich und können auch bei Kleinkindern angewendet werden.
  • Außerdem können antiallergische Mittel verwendet werden. Diese wirken entzündungshemmend und schmerzlindernd. Seien Sie aber vorsichtig im Umgang mit den so genannten Antihistaminika, gerade bei Kleinkindern. Holen Sie sich deshalb vor der Anwendung den Rat bei Ihrem Kinderarzt ein. Er wird auch entscheiden, welches Präparat speziell für Ihr Kind geeignet ist.

Sollte Ihr Kind auf eine Sonnenallergie mit Gewebeschwellungen (Ödemen) reagieren, ist es erforderlich sofort einen Kinderarzt aufzusuchen.

 

Wichtig: Regelmäßiges eincremen mit einem hohen Lichtschutzfaktor

Wirksamer Sonnenschutz

Da die Kinderhaut schutzbedürftiger ist als bei einem Erwachsenen, sollte ihr besondere Aufmerksamkeit geschenkt werden:

  • Generell gilt: Kinder bis zu ihrem dritten Lebensjahr niemals der prallen Sonne auszusetzen! Da der natürliche Eigenschutz der Haut gegen die UV – Strahlen noch nicht vollständig entwickelt ist. Die Kinder wären dann komplett schutzlos. Daher sollten Sie sich mit Ihrem Kind immer im Schatten aufhalten. Bei Säuglingen empfiehlt es sich, einen kleinen Schirm am Kinderwagen zu befestigen. Belasten Sie außerdem die Haut Ihres Kindes in den ersten 12 Monaten nicht unnötig mit Sonnenschutzmitteln. Wählen Sie sonnengerechte Kleidung und benutzen Sie eine dünne Babydecke aus festem UV – undurchlässigem Stoff. Meiden Sie zusätzlich die strahlenintensive Mittagssonne und nutzen Sie die schwächere Morgen- und Nachmittagssonne für Spaziergänge im Freien.
  • Der wirksamste Sonnenschutz ist Schatten und sonnengerechte Kleidung. Dazu ziehen Sie Ihrem Kind luftige und helle Kleidung wie z.B. T-Shirts, Hosen und Kleidchen, die bis über die Knie reichen, an. Zusätzlich sollten möglichst geschlossene Schuhe getragen werden. Aber gerade die helle, dünne Sommerkleidung bietet nicht immer ausreichenden Schutz gegen die gefährlichen UV – Strahlen. Weil einige Stoffe so großporig sind, dass sie noch genügend Strahlen durchlassen. Bei Baumwollstoffen müssen Sie zusätzlich darauf achten, dass sich der Sonnenschutz durch Nässe verringert. Daher sollten Sie Ihr Kind vor dem Spielen im Freien am ganzen Körper mit Sonnenschutzmittel einreiben. Wenn Ihr Kind das Eincremen nicht mag, ziehen Sie ihm langärmelige Oberteile und Hosen an. Darüber hinaus lässt dunkler Stoff weniger ultraviolette Strahlung durch. Um die Strahlungseinwirkung der Sonne möglichst gering zu halten, sollte dicht gewebte Kleidung aus Wolle, Polyester, Seide oder Leinen getragen werden. Es muss also ein Kompromiss gefunden werden, zwischen dichter Kleidung, die einen hohen Sonnenschutz bietet und dünner Kleidung, die keinen Wärmestau bei einem Kind verursacht. Eine Erleichterung bei der Auswahl der geeigneten Kleidungsstücke bieten Textilien mit eingebautem Sonnenschutz.
  • Textilien mit eingebautem Sonnenschutz bieten gerade in den Sommermonaten den größten Schutz. Spezielle Webtechniken oder Beschichtungen der Stofffasern, mit UV-absorbierenden Substanzen sorgen für hinreichende Sicherheit vor UV – Strahlung. Der Sonnenschutzfaktor auf Textilien wird mit den Bezeichnungen UPF oder UVP (Ultraviolett Protection Factor) angegeben. Je nach dem mit welchem Standard die Textilien gemessen wurden, werden die Kleidungsstücke ab einem Schutzfaktor von 15 (australischer Standard) oder ab 30 (europäischer Standard) ausgezeichnet. Die Kleidungsstücke werden im neuen und trockenen Zustand beurteilt. Beim Standard 801 wird darüber hinaus z.B. der Verschleiß, die Dehnung oder Nässe bei der Bewertung des UPF mit berücksichtigt. Auch wenn Ihr Kind UV – Schutzkleidung trägt, darf es nicht über einen längeren Zeitraum in der Sonne spielen. Neben den gefährlichen Strahlen, kann auch ein Hitzschlag oder Sonnenstich die Gesundheit des Kindes schädigen.
  • Schützen Sie auch den Kopf Ihres Kindes. Eine Kopfbedeckung verhindert nicht nur den Sonnenbrand am Kopf, er schützt auch vor einem Sonnenstich. Bei der Auswahl einer Mütze oder Hutes, achten Sie auf eine breite Krempe, damit Gesicht, Ohren und Nacken geschützt sind. Da sich vor allem Babys und Kleinkinder die Mützchen immer wieder vom Kopf ziehen, sorgen besonders Sonnenhüte mit Band dafür, dass sie auch getragen werden.
  • Die Augen sollten mit einer Sonnenbrille geschützt werden, da sie bei starker Sonneneinstrahlung empfindlich reagieren können. Bei der Auswahl einer geeigneten Sonnenbrille achten Sie besonders darauf, dass die UV – Strahlen optimal gefiltert werden und die Brille bei Ihrem Kind gut sitzt. Dabei hat die Glasfarbe keinen Einfluss auf den Strahlenschutz. Dunkel getönte Gläser sind lediglich angenehmer bei sehr greller Sonne. Werden die Augen nicht ausreichend geschützt, können sie sich entzünden und unnötig geschädigt werden. Gute Sonnenbrillen auch für Kleinkinder, finden Sie bei einem Optiker.
  • Cremen Sie Ihr Kind rechtzeitig, jedoch 30 Minuten vor dem Rausgehen mit einer Sonnencreme ein. Dafür eignen sich alkohol- und parfümfreie Cremes oder Lotionen mit einem Lichtschutzfaktor von mindestens 20. Sonnen-Gele sollten nicht verwendet werden, da sie nur wenig Feuchtigkeit spenden. Achten Sie beim Kauf eines Sonnenschutzmittels zusätzlich darauf, dass das Sonnenschutzmittel einen mineralischen Sonnenschutzfilter besitzt. Ein mineralischer Filter enthält kleine Partikel, die die Sonnenstrahlen wie ein Spiegel streuen bzw. reflektieren. Chemische Filter sind dagegen sehr umstritten, sie stehen im Verdacht, Allergien auszulösen und Substanzen zu enthalten, die unter anderem die Leber schädigen können. Auch wenn Sie mit Ihrem Kind hauptsächlich im Schatten spielen, ist es notwendig, die zarte Kinderhaut rundum zu schützen. Denn der Aufenthalt im Schatten bietet nur eine 60 prozentige Sicherheit vor den UV – Strahlen. Denken Sie aber auch daran, dass nach jedem Baden der Sonnenschutz erneuert werden muss. Sogar bei wasserfesten Produkten bleibt immer ein Teil der aufgetragenen Lotion oder Creme im Wasser. Infolgedessen ist es erforderlich, dass Sie Ihr Kind nach dem Bad gut abtrocknen und erneut eincremen. Beachten Sie aber, das Nachcremen die Zeit nicht verlängert, in der sich Ihr Kind der Sonne aussetzen kann. Besonders wichtig ist vor allem, dass alle Körperstellen des Kindes, die unbedeckt der Sonnenstrahlen ausgesetzt sind, stets eingecremt werden. Dazu zählen Nacken, Handrücken und Fußrücken, wenn Sandaletten getragen werden.
  • Hat Ihr Kind Neurodermitis oder eine sonnenbedingte Allergie sollten Sie darauf achten, dass das Sonnenschutzmittel frei von Farb- und Parfümstoffen ist sowie ohne Konservierungsmittel hergestellt wurde. Darüber hinaus ist es empfehlenswert, Produkte mit einem mineralischen Sonnenschutzfilter zu verwenden. Sie enthalten mineralische Partikel, die nicht in die Haut eindringen, sondern sich wie ein Film über die Haut legen und die Sonnenstahlen reflektieren. Chemische Filter können dagegen die sensible Haut des Kindes zusätzlich reizen. Es gibt bereits eine Vielzahl von Sonnenpflegemitteln für die zarte Kinderhaut, auch bei sonnenlichtbedingten Hautirritationen wie die Sonnenallergie. Wenn Sie sich nicht sicher sind, welches Präparat für Ihr Kind am besten geeignet ist, fragen Sie Ihren Haut- oder Kinderarzt. Ebenso besteht die Möglichkeit, Ihr Kind bereits im Herbst oder Frühling langsam auf die Sonne vorzubereiten. Durch die Gabe von Beta-Carotin und Calcium wird die sonnenempfindliche, allergiegefährdete Kinderhaut schonend an die Sonne gewöhnt. Vor Beginn der Therapie, sprechen Sie unbedingt mit Ihrem Kinder- und Jugendarzt über die generelle Einnahme und Dosierung.
  • Vermeiden Sie die strahlungsintensive Zeit zwischen 11 und 15 Uhr. Gerade um die Mittagszeit ist die Sonneneinstrahlung am stärksten und die Gefahr für Sonnenschäden am größten. Vor allem die den Sonnenbrand verursachenden UVB – Strahlen sind in dieser Zeit fast 150mal höher, als in den Morgen- oder Abendstunden.
  • Denken Sie auch daran, dass Ihr Kind viel Flüssigkeit zu sich nimmt. Gerade das Herumtollen am Strand oder im Garten in der Sonne, macht die Kinder durstig. Darum sollten Sie stets ausreichend Getränke Ihrem Kind zur Verfügung stellen. Der Flüssigkeitshaushalt wird am besten durch Wasser, ungesüßte Frucht- oder Kräutertees sowie Saftschorlen aufgefrischt.

 

Grundsätzlich gilt:

Jeder Sonnenbrand ist zu vermieden. Je höher die Anzahl der Sonnenbrände im Kindesalter ist, umso größer ist das Risiko im Erwachsenenalter an Hautkrebs zu erkranken. Obendrein wirkt der Sonnenbrand wie eine Verbrennung, dass zu langfristigen und großflächigen Hautveränderungen, verbunden mit Störungen im Flüssigkeits- und Salzhaushalt führen kann. Daher ist es erforderlich, bei einem starken Sonnenbrand stets einen Kinderarzt aufzusuchen.