Die Techniker-Krankenkasse Rheinland-Pfalz warnt vor einem hohen Risiko für Salmonelleninfektionen. Im Land sind bereits 800 Fälle bekannt geworden. Das geht aus den Zahlen des Robert-Koch-Instituts und des Bundesinstituts für Risikobewertung hervor.

Insgesamt wurden in Rheinland-Pfalz im letzten Jahr mehr als 3.600 Salmonellenfälle registriert. Fast jede dritte gemeldete Infektion betraf Kinder unter zehn Jahren, jeder siebte Betroffene war älter als 70, erläutert Cornelia Benzing, Sprecherin der TK in Rheinland-Pfalz. Bundesweit wurden in 2007 über 55.000 Salmonellenfälle erfasst, wobei die Anzahl der tatsächlichen Erkrankungen zehn bis 20 Mal höher geschätzt wird. Damit ist die sogenannte Salmonellose die häufigste durch Lebensmittel übertragene Infektionskrankheit in Deutschland.

Besonders häufig betroffen seien ältere Menschen und Kinder. Die Infektionskrankheit wird durch Salmonellen-Bakterien in Lebensmitteln übertragen. Salmonellose äußert sich durch starke Bauchschmerzen, Durchfall, Übelkeit, Erbrechen, Kopfschmerzen, Fieber und Abgeschlagenheit. Bei Kindern sowie kranken oder alten Personen kann sie unter Umständen sogar tödlich sein.

Übertragung und Infektion

Salmonellen kommen vor allem bei Geflügel, Eiern, Fleisch, Fisch, Sprossen, Gewürzen, Teemischungen und Speisen, die aus diesen Zutaten hergestellt, aber nicht ausreichend erhitzt wurden, vor: Tiramisu, Konditoreiwaren, Eischaum, Cremes, Mayonnaise, Carpaccio, Beef Tartar, Hackfleisch, Fondue chinoise, Rohwurstsorten, Fleischsalate, Sushi usw. Gelangen sie über Lebensmittel lebend in den Körper, können sie zu einer Salmonelleninfektion mit zum Teil ernsten Krankheitserscheinungen führen.

Gefahr durch Salmonellen: Tiramisu, Eier und Hackfleisch


Die TK empfiehlt deshalb zur Sommerzeit:

  • Schon beim Einkaufen unbedingt auf die korrekte Einhaltung der Kühlkette achten, an- oder aufgetaute Eiscreme nicht wieder einfrieren.
  • Fleisch und frische Bratwurst beim Grillen ausreichend erhitzen, denn Salmonellen werden erst bei Temperaturen über 70 Grad abgetötet.
  • Die Kühlschranktemperatur auf unter sieben Grad einstellen.
  • Beim Umgang mit Lebensmitteln auf die persönliche Hygiene achten.
  • Rohe Lebensmittel getrennt von verzehrsfertigen halten.
  • Küchengeräte nach jedem Arbeitsgang gründlich reinigen und Küchentücher häufig wechseln.

Krankheitsbild

Die Inkubationszeit ist bei einer Salmonellen-Infektion in der Regel sehr kurz. Sie kann wenige Stunden bis drei Tage betragen. Die Erkrankung beginnt meist mit plötzlichem Unwohlsein, starken Bauchschmerzen und wässrigem Durchfall. Weitere Symptome können Erbrechen, Kopfschmerzen und manchmal Fieber sein. Nach zwei bis drei Tagen, seltener nach einer Woche, hören die Durchfälle auf. Der auftretende Flüssigkeitsverlust stellt vor allem für Säuglinge und ältere Menschen eine erstzunehmende Gefahr dar.

Mehr Info´s über Salmonellose gibt es auf der Internetseite des Robert-Koch-Instituts. (AF)