Luxemburg hatte 2007 eine Bevölkerungszahl von rund 476.200 Einwohnern, davon 41,6 Prozent Ausländer. Dieser Anteil erreicht bei weitem die 50-Prozent-Marke mit dem täglichen Kommen und Gehen der Arbeitnehmer aus den angrenzenden Ländern. Damit erlebt Luxemburgs Stellenmarkt eine Ausnahmesituation in Europa.

Jetzt hat das Statistikamt des Großherzogtums Zahlen veröffentlicht, die zeigen, wieviele Menschen durchschnittlich von Januar bis März 2008 im Land beschäftigt waren. Insgesamt arbeiteten im ersten Quartal des laufenden Jahres 326.241 Männer und Frauen in Luxemburg. Ein Jahr zuvor waren es 309.405, also rund 17.000 weniger. Der Statistik zufolge sind von den 328.240 Beschäftigten 143.563 Grenzgänger aus Deutschland, Frankreich und Belgien (davon 46.163 Frauen) gewesen. Im Vorjahreszeitraum (Januar-März 2007) lag diese Zahl noch bei 131.623. Diese Differenz zeigt, dass mehr als die Hälfte aller neuen Jobs von Grenzgängern besetzt werden.

Entwicklung der Grenzgänger nach Luxemburg
Grafik: Statistisches Amt Luxemburg

Die Franzosen stellen nach wie vor die mit Abstand größte Gruppe der Grenzgänger. 71.880 von ihnen pendelten durchschnittlich von Januar bis März 2008 zur Arbeit nach Luxemburg. Keinen großen Unterschiede gab es hingegen zwischen Deutschen und Belgiern. Pendelten im ersten Quartal 2007 noch 30.610 deutsche und 34.417 belgische Grenzgänger ins Großherzogtum, so lagen die Zahlen ein Jahr später bei 34.295 bzw. 36.825.

Hauptgrund: Mehr Geld

Das hohe Lohnniveau, die geringe Arbeitslosigkeit, der niedrige Steuersatz und die Multikulturalität sind die hauptsächlichen Gründe, die einen Grenzgänger veranlassen, auf die andere Seite der Grenze arbeiten zu kommen. Das CEPS hatte 2007 Grenzgänger über ihre Beweggründe befragt. Die Lohnbedingungen stehen gewiss an erster Stelle. Die zweite angegebene Ursache ist die, dass sie nach Luxemburg gekommen sind, weil sie hier einen Arbeitsplatz gefunden haben. „Der Arbeitsplatz entspricht am ehesten ihrer Ausbildung “kommt an dritter Stelle, gefolgt von „die Aufstiegsmöglichkeiten sind besser in Luxemburg”.