Wenn das eine nicht vermieden werden kann, sollt immer das andere folgen- so die Gegenpoltheorie. Ein regelmäßiger Wechsel von Anspannung und Entspannung erhält und fördert die Gesundheit, sagen Sportmediziner. Bleibt die Ent-Spannung aus, kann uns das auf Dauer nicht nur nervös und gereizt machen und zu Kopf- und Rückenschmerzen führen. Stress kann krank machen, wissen leider immer mehr Menschen aus Erfahrung.

Regelmäßiges Entspannungstraining baut nicht nur Stress ab, es macht uns auch weniger stressanfällig. Außerdem lässt sich damit Schmerz verringern (weniger Schmerzmittel sind nötig). Auch die Persönlichkeit kann sich verändern. Das Selbst-Bewusstsein wächst und eröffnet uns neue Lebens-Möglichkeiten Literatur-Tipp: Robert Sonntag, „Blitzschnell entspannt“, Trias Verlag 1998).
Die Möglichkeiten, sich zu entspannen und Stress abzubauen, sind sehr vielfältig. Sie können so genannte “progressive Muskelentspannung” erlernen, oder sich dem Autogenen Training widmen, Entspannungssport treiben, meditieren oder fernöstliche Methoden wie Yoga oder Tai Chi praktizieren und so weiter. Auch Zeitmanagement ist ein wichtiger Baustein zum dauerhaften Stressabbau.

Drei einfache, unkomplizierte Entspannungsübungen haben wir im Internet auf www.richtigfit.de, der Website des Deutschen Sportbundes gefunden.

1.) Kurze Anti-Stress-Pause: Machen Sie ganz unauffällig indisches Finger-Yoga. Das geht auch bei Meetings. Pressen Sie beide Hände an den Fingerspitzen leicht zusammen und atmen Sie dabei langsam ein und aus. 5 Minuten. Das beruhigt und fördert die Konzentration. Wenn sie angespannt von der Arbeit kommen, oder sonstigen Stress hatten, gibt es eine ganz einfache Methode zum Entspannen …

2.) Machen Sie einen ausgiebigen Spaziergang durch die Natur: (ca. eine Stunde) oder wandern Sie den Tag durch schöne Landschaft. Das bringt die Psyche in Schwung. Sie werden die Ruhe einsaugen. Die Probleme werden kleiner und das entspannte Gefühl größer. Bewegung in der Natur ist ein sehr wirksames Mittel, um sich von Stress zu befreien. Das ist wissenschaftlich bewiesen. Und Hundebesitzer wissen, wie erfrischend ein Naturspaziergang auch bei rauem Wetter sein kann.

3.) Kleine Atemübung: Bequem hinsetzen, Augen schließen und nur auf den Atem konzentrieren. An nichts weiter denken. Mit geschlossenem Mund einatmen, mit offenem Mund ausatmen. Beim Einatmen können Sie noch denken: „Energie rein“ und beim Ausatmen: „Alles Schlechte raus“. Wer es noch wirkungsvoller möchte, stellt sich beim Einatmen vor, wie ein Strom goldener Energie durch die Nase in den Körper fließt. Beim Ausatmen stellen Sie sich schwarzen Ruß vor, der den Körper durch den offenen Mund verlässt.
Die Dauer der Übung bestimmen Sie selbst. 3 bis 4 Minuten für den Anfang sind o.k., später länger. Je öfter Sie üben, desto ruhiger und entspannter fühlen Sie sich danach

Mit wenig Aufwand Entspannungstechniken üben

Die progressive Muskelentspannung (Muskelrelaxation) schafft ein angenehmes Gefühl geistiger und körperlicher Ruhe – und ganz einfach auch Erholung. Je nach persönlicher Situation wird eher aktivitäts- und körperorientiert “gearbeitet” oder die Übungen sind mehr passiv, psychisch orientiert. Dieses Entspannungsverfahren setzt am Muskelsystem an und vermittelt durch willentliche, bewusste und aktive An- und Entspannungsprozesse verschiedener Muskelgruppen Entspannungs- und Ruhezustände im ganzen Körper.

Wie wird’s gemacht?

Zunächst konzentriert man sich auf eine Muskelgruppe. Diese wird dann angespannt. Die Spannung wird etwa 5 bis 7 Sekunden gehalten. Dann Lockerung. Die Zustandsveränderungen sollen spürbar werden, und je größer der Kontrast zwischen Anspannung und Entspannung ist, umso intensiver stellen sich eine Verbesserung der Körperwahrnehmung und des Körpergefühls ein.
Die Entspannungsübungen sollten nach dem persönlichen Wohlbefinden aktiv, selbstständig und eigenverantwortlich im Sinne eines bewussten Gesundheitsverhaltens absolviert werden. Man merkt sehr schnell, wie sich die Anzahl der Übungen steigern lässt, wie oft die Übungen wiederholt werden können und wann man aufhören sollte, um die positive Wirkung der progressiven Muskelrelaxation nicht ins Gegenteil zu verkehren.

Autogenes Training

Das Autogene Training wird wie folgt definiert: ein von selbst sich entwickelndes und das Selbst gestaltendes systematisches Üben. Ziel ist die Erreichung eines Zustandes tiefer Entspannung und Erholung. Diese Methode erfordert kaum Aufwand und kann von jedermann gelernt werden. Sie ist sowohl als Einzel-, als auch als Gruppentraining (z.B. im Sportverein) möglich. Das verbesserte Allgemeinbefinden durch Autogenes Training wird wie folgt erlebt: vertiefte Erholung in kurzer Zeit, Leistungssteigerung, verringerte Schmerzwahrnehmung, Konzentrationsfähigkeit und höhere Gedächtnisleistung, Körper- und Selbstwahrnehmung sowie Selbstsicherheit, Selbstbestimmung und Selbstbeherrschung.

Entspannung pur: Autogenes Training

Wie wird´s gemacht?

Grundsätzlich ist zu empfehlen, das Autogene Training mit Hilfe erfahrener Fachkräfte zu erlernen, um es dann später durchaus allein fortsetzen zu können. Man muss verstehen, wie Entspannung und Wohlgefühl durch konzentrierte Selbstbeeinflussung entstehen kann; basirend auf sechs Grundübungen: Schwereübung, Wärmeübung, Atemübung, Herzübung, Sonnengeflechtübung, Stirnübung.
Jedes Training wird durch ein aktives Zurücknehmen beendet, damit der Organismus wieder aktiviert wird. Die einzelnen Übungsstufen werden erst bei Beherrschung der vorausgegangenen eingeführt.

Yoga?

Yoga ist ein altüberliefertes System ostasiatischer Philosophie, Mythologie, Weisheit, Heilkunst. Durch Yoga soll die Körperbeherrschung durch Körperhaltungen entwickelt werden. Dabei werden bestimmte Organe und Organfunktionen gezielt beeinflusst: vor allem Dehnung und Kräftigung der Muskeln, Anregung und Harmonisierung von Atmung und Kreislauf. Auch sollen Wirbelsäule und Gelenke beweglicher werden. Insgesamt kann eine Stärkung der körperlichen Energien und Abwehrkräfte erreicht werden.

Wie wird’s gemacht?

Die Übungen des so genannten Hatha-Yoga umfassen vor allem Körperstellungen (Asanas), Übungen zur Atembeherrschung (Pranayama), symbolische Gesten (Mudras) und einige körperliche Reinigungen (Kriyas), die unter einer bestimmten Grundhaltung absolviert werden.
Es ist wichtig, Yoga sich nicht aus einem “Lehrbuch” selbst beibringen zu wollen, sondern sich besser erfahrenen Fachkräften (z.B. in speziellen Kursen der Sportvereine) anzuvertrauen. Die Übungen müssen nämlich sehr genau dosiert werden, damit Schädigungen und Fehlreaktionen vermieden werden.