Studie: Ein Drittel der Deutschen steht unter Dauerdruck

Acht von zehn Deutschen empfinden ihr Leben als stressig, jeder Dritte steht unter Dauerdruck. Bereits jeder Fünfte leidet unter gesundheitlichen Stressfolgen – von Schlafstörungen bis zum Herzinfarkt, wie eine in Berlin vorgestellte Studie im Auftrag der Techniker-Krankenkasse (TK) ergab. Stressfaktor Nummer Eins ist demnach der Job, doch auch finanzielle Sorgen führen laut der Untersuchung vermehrt zu psychischen Belastungen.Hauptgründe für Stress am Arbeitsplatz sind Hetze und Termindruck, wie es in der repräsentativen Studie von TK, FAZ-Institut und Forsa heißt. Zudem leiden demnach viele darunter, durch moderne Kommunikationsmittel rund um die Uhr erreichbar zu sein – insbesondere Führungskräfte.

Ein Drittel der gut 1000 Befragten fühle sich stark erschöpft oder gar ausgebrannt. Dies schlage sich auch in hohen Fehlzeiten nieder: So waren der Untersuchung zufolge die Menschen hierzulande im letzten Jahr fast zehn Millionen Tage wegen sogenannter Burnout-Symptome krankgeschrieben. Damit fehlten rund 40.000 Arbeitskräfte über das ganze Jahr im Büro oder an der Werkbank, weil sie sich ausgebrannt fühlten.”Besonders beunruhigend ist dabei, dass die Zahl der Burnout-Krankschreibungen innerhalb der letzten fünf Jahre um 17 Prozent angestiegen ist”, warnte Helen Heinemann vom Hamburger Institut für Burnout-Prävention (IBP). Nicht nur Manager seien betroffen. “Besonders gefährdet sind Menschen in sozialen Berufen, Beschäftigte in Sandwich-Positionen zwischen zwei Hierarchieebenen, Schichtarbeiter und Berufspendler. “Noch gestresster als Berufstätige fühlen sich der TK-Studie zufolge Hausfrauen und -männer. 95 Prozent von ihnen klagten über Stress, vier von zehn seien in körperlichem und psychischem Daueralarm mit Pulsrasen und Magendrücken – damit stünden Hausfrauen und -männer sogar stärker unter Strom als Führungskräfte.

Am stärksten belastend wirkten dabei die Kindererziehung und die Sorge um die familiären Finanzen. Zudem stellen gerade Frauen der Untersuchung zufolge eigene Interessen zurück: Mehr als jede Zweite leide darunter, eigene Bedürfnisse zugunsten ihrer Familie zu vernachlässigen. Angesichts von Wirtschaftskrise, Geldsorgen und steigenden Arbeitslosenzahlen äußerten sich zahlreiche Befragte auch für die Zukunft eher skeptisch: Fast jeder Zweite ging den Angaben zufolge davon aus, dass der Stress im persönlichen und beruflichen Umfeld in den nächsten Jahren weiter zunehmen wird.