Handwerker brauchen Sprachkenntnisse
Veröffentlicht
von
KaptanListe
am 12/08/2009 um 00:08
Handwerker brauchen Sprachkenntnisse
Aufträge aus dem Ausland, besonders aus Luxemburg, sind bei Handwerkern aus Rheinland-Pfalz und dem Saarland sehr beliebt. Doch die Konkurenz ist groß und darum wird es auch für Tiefbauer, Maler, Dachdecker und Co. immer wichtiger, sich durch Fremdsprachen zusätzlich zu qualifizieren. Die Handwerkskammer Trier stellt fest, dass immer häufiger Aufträge in französischer Sprache ausgeschrieben werden. Viele Kunden srächen überhaupt kein Deutsch. Dadurch seien gewisse Kenntnisse der französischen Sprache ein wichtiges Kriterium für die Auftragsvergabe. Auch wäre es der Hwk Trier zufolge Sinnvoll, bereits während der Ausbildung Fremdsprachen mit einzubeziehen.
Neue Kurse bei der Hwk
Bei der Handwerkskammer Trier starten am 29. August und 28. Oktober 2009 neue Französisch-Grundkurse. Das Kurssystem „Französisch“ ist in Modulform aufgebaut und vermittelt die sprachliche Kompetenz, sich sowohl bei der Kundenbetreuung als auch telefonisch mit den französischsprachigen Geschäftspartnern und Kollegen verständigen zu können.
Die Lehrgänge umfassen jeweils 32 Unterrichtsstunden und finden samstags (Beginn: 29. August 2009) von 09:00 bis 12:00 Uhr oder mittwochs (Beginn: 28. Oktober 2009) von 18:30 bis 21:00 Uhr in der Handwerkskammer Trier statt.
Weitere Informationen bei Ayline Franzen, +49 651/207-402, E-mail: [email protected]
Zur Umfrage zum Thema grenzgänger und Fremdsprachen geht´s hier.
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ichfrage
@ sepp1971: Genau das ist was ich meine. Viele denken wie du, das nur Französisch Amtssprache ist. Das ist aber nicht der Fall; Luxemburgisch und Deutsch sind es ebenso. Und offiziell auch noch gleichberechtigt. Französisch ist Rechtssprache. Was kaum zu glauben ist, da Luxemburg eine eigene Sprache hat. Warum die nicht gefördert wird? Wäre ja so als ob in Deutschland Schwedisch vor Gericht gesprochen wird...
ichfrage
@ sepp1971: Genau das ist was ich meine. Viele denken wie du, das nur Französisch Amtssprache ist. Das ist aber nicht der Fall; Luxemburgisch und Deutsch sind es ebenso. Und offiziell auch noch gleichberechtigt. Französisch ist Rechtssprache. Was kaum zu glauben ist, da Luxemburg eine eigene Sprache hat. Warum die nicht gefördert wird? Wäre ja so als ob in Deutschland Schwedisch vor Gericht gesprochen wird...
:clap: Sehr treffend ausgedrückt, dem ist nichts hinzuzufügen...
minnie1
Du meine Güte, wir sind echt noch weit weg von einem vereinten Europa.
Ich bin Deutsche, sprech aber fliessend Französisch, so what ??? Sprachen lernen und nicht motzen fände ich besser. Es kommt einem ja nicht nur in Luxembourg zu Gute sondern auch bei Reisen. Okay, vlt setzt man als Frankophober dann keinen Fuss ins Nachbarland.
Aber wenn alle darauf beharren, dass der jeweils Andere die Sprache des Anderen doch gefälligst sprechen soll, dann kommen wir nicht wirklich weit.
Im übrigen hab ich mal einen Luxemburgisch-Kurs gemacht, musste aber dann feststellen, dass die Luxemburger mit einem Deutsch gesprochen haben und partout kein Letzebuergisch. Bei der Borniertheit dürfen die sich auch nicht wundern.
@Lulu33: Wenn die EU 'attacken' reitet ist das entsprechende Gesetz vorher von allen Mitgliedsländern abgesegnet worden, inklusive von Luxemburg ! Die Entscheidungsgewalt liegt beim EU-Ministerrat, wo der fachspezifische Minister eines jeden Landes anwesend sein sollte bei solchen Entscheidungen, was leider nicht immer der Fall ist...
Das ist kein typisch luxemburgisches Problem, der Öffentliche Dienst wird in allen EU-Ländern allen EU-Bürgern offen stehen, da wirst du auch irgendwann in D in der Amtsstube hören 'Parlare Italiano', oder nicht ?
EddieIrvine79
[quote=Bus118]Und ? Wo ist das Problem ?[/quote]
Naja, ich finde schon, dass wenigstens in oeffentlichen Einrichtungen Luxemburgs die oeffentliche(n) Landessprache(n) des Landes von den Mitarbeitern gesprochen werden sollen.
Wenn du in Deutschland auf's Amt gehst, erwartest du doch auch, dass man dort deutsch spricht, oder?
Und ? Wo ist das Problem ?
LuLu33
Ja, die Beamten (bin selbst auch einer) und sehe für diesen Berufsstand auch sehr düstere Zukunftsperspektiven!
Noch ist die luxemburgische Nationalität Pflicht und auch die Fähigkeit, sich in den drei offiziellen Landessprachen fliessend verständigen zu können.
Allerdings reitet die EU bereits seit längerem Attacken auf diese letzte Bastion "luxemburgischen Volkstums" (ich drücke das jetzt absichtlich provozierend aus). So wie sich jetzt bereits Anwälte und Ärzte in Luxemburg niederlassen können, ohne ein Wort Luxemburgisch zu verstehen, so sollen die heissbegehrten Karrieren im Öffentlichen Dienst auch allen EU-Bürgern offenstehen. Dann wird es wohl auch in den Amtsstuben demnächst heissen "Parlez français".
sepp1971
Hallo Zusammen,
entschuldigung, aber ich muß mal sagen wenn ich diesen Sch... immer nur höre ! Gleichberechtigung oder Diskriminierung. Luxembourg ist Autonom und führt eine Landessprache oder besser gesagt eine Amtssprache und die ist eben Französisch. Jeder öffentliche Ausschreibung gilt mittlerweile Europa weit, d.h. will sich eine Spanische Firma sich an einer Deutschen Ausschreibung beteiligen, so hat Sie dafür Sorge zutragen, daß Sie auch die Vertraglichen Argumente versteht und einhält. Und jeder der autonom ist kann seine Ausschreibungen wählen wie er möchte. Zumindest ist das meine Meinung.
Eine Ausschreibung ist halt ein rechtsrelevantes Dokument und die Rechtssprache ist halt fränzösisch, so einfach ist das....
ichfrage
Das sehe ich genauso. Ist aber in der Vergangenheit häufiger zu beobachten. Ein Beamter aus Esch wusste letztens nichtmal, das Deutsch auch Amtssprache ist. Traurig sowas. Wird häufig mit der Rechtssprache verwechselt. Es ist natürlich nicht ungefährlich für die Luxemburger Sprache. wenn Französich zu übermächtig wird, dann sehe (nicht nur) ich schwarz für Letzeburgisch :-(
LuLu33
Also, erstens: Luxemburg ist immer noch ein dreisprachiges Land, in dem die luxemburgische, deutsche und französische Sprache gleichberechtigt sind (sein sollen). Ich finde es deshalb nicht in Ordnung, dass Aufträge nur in französischer Sprache ausgeschrieben werden und deshalb für Betriebe im deutschsprachigen Raum nicht ohne weiteres verständlich sind. Wenn umgekehrt Aufträge nur in luxemburgischer Sprache oder in Deutsch veröffentlicht würden, dann hätten die französischsprachigen Firmen schon längst sehr lautstark protestiert und gegen die "Diskriminierung" Sturm gelaufen.
Warum sollten deutsche Unternehmen Französisch lernen, nur um luxemburgische Aufträge entziffern zu können, wenn das Deutsche in unserem Land gleichberechtigt neben dem Französischen steht und auch mit der Nationalsprache Luxemburgisch enger verwandt ist als das Französische, welches eben aus diesem Grund auch so vielen Luxemburgern Probleme bereitet.
Dass viele in Luxemburg wohnhafte Kunden kein Wort Deutsch sprechen, kann ich mir gut vorstellen. Das sind aber ausschliesslich diejenigen, die es auch nicht für nötig befinden, unsere Muttersprache zu lernen und die richtigen Luxemburger mit ihrem "En français, s.v.p" nerven. Die deutschen Betriebe sollten meiner Ansicht nach darauf bestehen, dass Aufträge und die entsprechenden Unterlagen auch in deutscher Sprache verfügbar sein müssten. Und wenn sie schon eine Fremdsprache lernen wollen, um den luxemburgischen Kunden entgegen zu kommen, dann sollten sie Luxemburgisch lernen. Das würde unsere Nationalsprache aufwerten und helfen, den Francophonen beizubringen, dass man sich in Luxemburg eben nicht nur auf's Französische beschränken kann.