Trier-Luxemburg weiter “Bummelstrecke”

Sechs Seiten umfasst sie, die Streichliste der Bahn. Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) hat dem Verkehrsausschuss im Bundestag das Papier der Bahn vorgelegt. Darin ist aufgelistet, welche Neu- und Ausbaumaßnahmen gesichert sind und welche zumindest bis 2020 nicht realisiert werden können.

Nach der vorliegenden Auflistung ist die Finanzierung von bundesweit 33 Projekten, die bereits im Bau sind, sicher. 47 Projekte, mit deren Bau noch nicht begonnen worden ist, wackeln demnach. Grund: Die Bundesregierung hat nur rund 1,2 Milliarden Euro Bundesmittel pro Jahr für neue Schienenprojekte veranschlagt. Nötig wären aber mindestens 1,8 Milliarden.

Neben Großprojekten wie dem Neubau der sogenannten Y-Trasse von Hamburg/Bremen nach Hannover, dem Ausbau der Rheintalstrecke Karlsruhe-Basel und dem Rhein-Ruhr-Express steht auch der Ausbau der Strecken Mainz-Mannheim und Trier-Luxemburg auf der Streichliste. Zwar stehen die Maßnahmen weiter im vordringlichen Bedarf des Verkehrswegeplanes, es gibt aber noch keine Finanzierung für sie.

Auf der Strecke zwischen Trier und Luxemburg sind davon der Bau eines zweiten Gleises sowie Lärmschutzmaßnahmen bei Igel betroffen. Eigentlich sollte das zwei Kilometer lange Teilstück von Igel bis zur luxemburgischen Grenze bis 2012 zweigleisig sein. Ein Sprecher des Bundesverkehrsministeriums bestätigte unserer Zeitung, dass der Bedarf für die Bahnprojekte, deren Finanzierung noch nicht gesichert ist, derzeit überprüft werde.

Für Saarländer lohnt sich die Fahrt mit der Bahn wegen des umständlichen Umsteigens in Karthaus und der langsamen Strecke kaum. Deshalb hat der Busverkehr ab Saarbrücken in den vergangenen Monaten stark zugenommen, wie die SZ kürzlich berichtete. 13 Mal täglich steuert ein Expressbus in 1:15 Stunden die Hauptstadt des Großherzogtums an. Mit dem Zug dauert es fast eine Stunde länger.