Deloitte Luxemburg hat dieses Jahr zum ersten Mal an einer weltweiten Umfrage zu den Gesundheitssystemen in 12 Ländern weltweit teilgenommen.

Die Ergebnisse der Umfrage sind besonders im Kontext der vom Parlament im Dezember 2010 verabschiedeten legislativen Änderungen aufschlussreich.
Demnach stufen 69 % der Befragten das aktuelle Gesundheitssystem als gut funktionierend ein und 42 % finden, dass die Qualität der erhaltenen Pflege eine der besten der Welt ist.

Während das Gesundheitssystem insgesamt positiv bewertet wird, würden die Umfrageteilnehmer in Luxemburg eine Reihe von Verbesserungen begrüßen, insbesondere im Hinblick auf die Wartezeiten beim Erhalt von Leistungen (47 %), eine stärker patienten-/verbraucherorientierte Pflege (24 %) und einen besseren Zugang zu Leistungen (14 %).

65 % sagen, dass sie bereit wären, für die gesundheitliche Versorgung auch Anfahrtswege über ihre lokale Region hinaus in Kauf zu nehmen, und 31 % würden für eine bessere und schnellere notwendige Versorgung ins Ausland fahren. Die drei Hauptgründe hierfür sind die Erwartung einer besseren Pflegequalität (77 %), die Verfügbarkeit von Ärzten und Krankenhäusern, die erforderliche Spezialbehandlungen anbieten können (75 %) sowie die Verfügbarkeit modernerer Einrichtungen und Technologien als zu Hause.

Die befragten Luxemburger begrüßen eine verbesserte Qualität und Leistung in der Gesundheitsversorgung, personalisierte Programme und einen besseren Zugang zu Online-Tools und -Informationen, die ihren Dialog mit Anbietern im Gesundheitswesen erleichtern und es ihnen ermöglichen, sich besser um ihre eigene Gesundheit zu kümmern.

91 % der Teilnehmer geben an, dass sie einen Hausarzt haben, und 73 % erklären, dass sie mit diesem zufrieden sind. 60 % waren mit den Behandlungen im Krankenhaus zufrieden. Eine Mehrzahl der Patienten (34 %) sehen Krankenhäuser zudem als die zuverlässigste Informationsquelle bezüglich der Sicherheit und Wirksamkeit einer Behandlung an.

Mehr als die Hälfte der befragten Verbraucher sind sich der Änderungen am Gesundheitssystem in Luxemburg bewusst und erachten Folgendes als die wichtigsten Faktoren für eine erfolgreiche Reform:

  • das Suchen von Synergien zwischen Krankenhäusern (46 %)
       
  • die Einführung eines Hausarztmodells (médecin référent), um die Gesundheit der Patienten zu koordinieren und aktiv zu managen (42 %)
     
  • die Verwendung elektronischer Gesundheitsakten (36 %)

Gilbert Renel, verantwortlicher Partner für den Bereich Health Care & Life Sciences von Deloitte Luxemburg, erklärt: “Das Fundament des Gesundheitssystems von Luxemburg – Solidarität, Gleichheit, Zugänglichkeit und Qualität – liegt den Bürgerinnen und Bürgern des Landes sehr am Herzen. Diese Werte sollten den Kern der gegenwärtigen Überlegungen bezüglich der Reform des Gesundheitswesens bilden, da die Verbraucher zunehmend bestrebt sind, fundierte Entscheidungen über ihre Gesundheit zu treffen.“