Knapp drei Stunden mehr arbeitet ein deutscher Arbeitnehmer im Schnitt pro Woche – so viel wie in keinem anderen Land der Euro-Zone. Damit ist Deutschland Spitzenreiter.

Deutsche Arbeitnehmer machen einer Studie der EU-Kommission in Brüssel zufolge im Durchschnitt mehr Überstunden als ihre Kollegen in den europäischen Nachbarländern.
Der zuständige EU-Sozialkommissar Lazlo Andor sagte der Zeitung „Die Welt“ (Montagsausgabe):
„In keinem Land der Eurozone gibt es einen so großen Unterschied zwischen der tarifvertraglich vereinbarten Wochenarbeitszeit und der tatsächlichen Wochenarbeitszeit wie in Deutschland.“

Laut EU-Studien liege die tatsächlich vereinbarte Wochenarbeitszeit in Deutschland durchschnittlich bei 37,7 Stunden – tatsächlich arbeiteten die Arbeitnehmer aber 40,5 Stunden in der Woche.
„Wichtig ist am Ende, dass das Land wettbewerbsfähig ist und dass die Vorgaben der EU-Arbeitszeitrichtlinie eingehalten werden – das ist in Deutschland im allgemeinen der Fall“, sagte Andor.

Aber: Die Welt berichtet auch –  unter Berufung auf neueste Daten des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) der Nürnberger Bundesagentur für Arbeit:
Um die 60 Prozent aller Überstunden würden nicht vergütet.
Demnach beläuft sich für das Jahr 2013 die Zahl aller geleisteten Mehrarbeit auf durchschnittlich 47,3 Überstunden, davon 27,2 ohne Gegenleistung – weder finanziell noch mit Freizeitausgleich.