In einem Interview mit dem luxemburgischen Sender RTL hat Finanzminister Pierre Gramegna am Dienstag dem Großherzogtum einen bedeutsamen Imageschaden bescheinigt.

Demnach könnten die Enthüllungen um Luxleaks das Land Hunderte von Millionen Euro kosten.
Gegen den geschädigten Ruf könne man jetzt nichts mehr tun, so Gramenga.

Wie die betroffenen Unternehmen in diesem Zusammenhang reagieren würden, werde sich frühestens Ende dieses oder Anfang nächsten Jahres zeigen.

Gramenga erwartet dem Interview zufolge weitere Enthüllungen des internationalen Journalisten-Konsortiums ICIJ.
Ob dabei auch neue, sogenannte “Rulings” ans Licht kommen, ist unklar.
Der Finanzminister stellte aber klar, dass man dennoch weiterhin den Unternehmen Ruliungs anbieten werde – allerdings gesetzlich verankert und transparenter.

Grundsätzlich handele sich nicht um ein luxemburgisches, sondern um ein internationales Problem.
Das hätten andere Länder und Regierungen erkannt, darum hielte sich die Kritik in Grenzen.


Hintergrund:
Ein verbindlicher Vorbescheid , in Deutschland auch verbindliche Auskunft oder advance ruling oder kurz Ruling (von engl. to rule = entscheiden einer Autorität) ist eine verbindliche Auskunft einer Steuerbehörde gegenüber einer juristischen oder natürlichen Person betreffend deren Besteuerung.
Praktisch findet das Ruling vor allem bei der Unternehmensbesteuerung Anwendung.
Mit der Auskunft will die inländische Behörde einem oft im Ausland ansässigen Antragsteller Rechtssicherheit bei geplanten Investitionen im Inland verschaffen.
Quelle: Wikipedia