Die Interregionale Arbeitsmarktbeobachtungsstelle beschreibt und analysiert in ihrem neunten Bericht, der dem 14. Gipfel der Großregion vorgelegt wird, die Situation und Entwicklung des Arbeitsmarkts in der Großregion anhand zentraler Strukturindikatoren.
Im Zuge der regelmäßigen Berichterstattung an den Gipfel der Exekutiven konnte ein Berichtssystem für den Arbeitsmarkt der Großregion entwickelt werden, das die Interregionale Arbeitsmarktbeobachtungsstelle kontinuierlich fortschreibt und ausdifferenziert.

Der neunte Bericht untergliedert sich fünf Teilberichte:

  • Situation des Arbeitsmarktes
  • Grenzgängermobilität
  • Demografische Entwicklung
  • Situation junger Menschen
  • Atypische Arbeits- und Beschäftigungsfor

Heute stellen wir in Ansätzen den ersten Teilbericht vor – das ausführliche Papier ist hier einzusehen.

Die Arbeitsmarktsituation in der Großregion

Seit 1970 ist die Bevölkerung der Großregion um 805.187 Einwohner (+7,6%) auf über 11,4 Millionen Menschen im Jahr 2013 angestiegen.
Während die Bevölkerung in Luxemburg, der Wallonie (hier auch der DG Belgien) und Rheinland-Pfalz zunahm, stagnierte sie in Lothringen und war im Saarland rückläufig.
Auf dem Gebiet der heutigen EU-28 konnte im gleichen Zeitraum ein Plus von 15,3% verzeichnet werden.

Nach den Daten der EU-Arbeitskräfteerhebung lag die Gesamtbeschäftigungsquote in der Groß region im Jahr 2013 bei 69 ,7% – etwas höher als der europäische Durchschnitt (EU – 28: 68 , 3%).
In den beiden deutschen Regionen sowie in Luxemburg bewegten sich die Beschäftigungsraten über dem großregionalen Durchschnitt.
Klarer Spitzenreiter ist Rheinland-Pfalz mit einer Beschäftigungsquote von 77,6%.
Das Saarland und Luxemburg nehmen mit jeweils 73,2% und 71,1% eine mittlere Position ein.
Mit Anteilen von 65,2% bzw. 62,3% bewegen sich hingegen die Beschäftigungsquoten in Lothringen sowie in der Wallonie deutlich unter dem europäischen wie großregionalen Durchschnitt.

Die Beschäftigungsquote in der Großregion hat sich im Zeitraum 2003-2013 um 3,0 Prozentpunkte erhöht und konnte damit bereits im Jahr 2009 den EU-28-Durchschnittswert übertreffen, der sich weniger dynamisch entwickelt hat (+1,6 Prozentpunkte).
Zurückzuführen ist dieses positive Ergebnis der Großregion auf die Entwicklung in den deutschen Regionen (Saarland: +8,0 Pp; Rheinland-Pfalz +7,6 Pp).
Es folgt die Veränderungsrate von Luxemburg, die mit +2,7 Prozentpunkten zwar über dem europäischen, aber unter dem großregionalen Mittel lag.
An dieser Stelle sei darauf hingewiesen, dass sich die Beschäftigungsquote anhand der Erwerbstätigen am Wohnort berechnet und sich insbesondere der luxemburgische Arbeitsmarkt durch eine starke Dynamik bei der Schaffung von Arbeitsplätzen auszeichnet, die in den meisten Fällen von Grenzgängern besetzt werden.
Lothringen ist das einzige Teilgebiet des Kooperationsraums, dass im Vergleich zu dem Jahr 2002 eine rückläufige Entwicklung der Beschäftigungsquote aufwies.

Dies war nur ein Ausschnitt des sehr ausführlichen Berichts mit vielen Schauboildern. Das Papier im Detail ist hier einzusehen.

Quelle: Interregionale Arbeitsmarktbeobachtungsstelle (IBA)

Hintergrund

Die Interregionale Arbeitsmarktbeobachtungsstelle (IBA) sammelt im Auftrag des Gipfels der Großregion Informationen über die Arbeitsmärkte der Teilregionen und fer tigt Analysen zum grenzüberschreitenden Arbeitsmarkt an.
Auf dieser Grundlage entwickelt sie Prognosen und Handlungsempfehlungen für zukünftige Arbeitsmarktentwicklungen im Kooperationsraum.

Die IBA untersteht einem Lenkungsausschuss aus Vertretern der beteiligten Regionen, der in Absprache mit den politisch Verantwortlichen der Großregion die Arbeitsschwerpunkte festlegt.
Die Umsetzung des Arbeitsprogramms übernimmt das Netzwerk von sechs Fachinstituten aus der Großregion.
Sein ständiges Sekretariat und die Koordination sind im INFO-Institut angesiedelt.