Im zweiten Quartal 2016 haben sich die Konjunkturindikatoren in der Großregion Saarland, Lothringen, Luxemburg, Rheinland-Pfalz, Wallonie mehrheitlich positiv entwickelt; nur vereinzelt zeigten sich rückläufige Tendenzen. Positive Signale kamen in der gesamten Großregion vom Arbeitsmarkt und dem Baugewerbe. Die Exporte stiegen in drei von fünf Regionen. Die Importe entwickelten sich in allen Teilregionen verhalten, insbesondere im Saarland und der Wallonie waren sie rückläufig. Dies ist der neuen Ausgabe des Konjunkturberichts zu entnehmen, den das Statistische Landesamt Rheinland-Pfalz in Zusammenarbeit mit den Statistischen Ämtern der Nachbarregionen veröffentlicht.

Der Industrieumsatz erholte sich nach einer schwachen Entwicklung im ersten Quartal 2016: Das Saarland (plus 1,4 Prozent) und Rheinland-Pfalz (plus 2,6 Prozent) verzeichneten im Vergleich zum Vorjahresquartal deutliche Umsatzsteigerungen. Auch in der Wallonie setzte sich die Erholung der Industrie fort, und die Umsatzentwicklung lag mit einem Plus von 0,8 Prozent erstmals seit Anfang 2015 wieder im positiven Bereich. Lediglich in Luxemburg unterschritten die Erlöse erneut das Niveau des Vorjahresquartals (minus 3,6 Prozent). Der Außenhandel entwickelte sich in den Teilregionen deutlich unterschiedlich: Während die Importe in allen Regionen rückläufig waren, exportierten das Saarland (plus 7 Prozent), Luxemburg (plus 2,6 Prozent) und Rheinland-Pfalz (plus 5 Prozent) deutlich mehr Waren als im Vorjahresquartal. In Lothringen gaben die Exporte leicht nach (minus 0,5 Prozent), in der Wallonie gingen sie erneut kräftig zurück (minus 7,3 Prozent).

Auch in anderen Wirtschaftsbereichen verlief die Entwicklung uneinheitlich. Das Baugewerbe entwickelte sich im Saarland (plus 5,7 Prozent) und in Rheinland-Pfalz (plus 3,5 Prozent) weiterhin dynamisch. Auch die wallonische Bauwirtschaft verzeichnete ein Umsatzplus (plus 1,9 Prozent). Wie im Baugewerbe fielen auch die Einzelhandelsumsätze in Rheinland-Pfalz und im Saarland positiver aus als in den übrigen Regionen. Im Rheinland-Pfalz lagen sie nach einem verhaltenen Jahresstart mit einem Plus von drei Prozent sichtbar im positiven Bereich; im Saarland übertrafen sie das entsprechende Vorjahresquartal nur schwach (plus 0,7 Prozent). In Luxemburg stagnierten die Einzelhandelsumsätze nahezu (plus 0,1 Prozent), und in der Wallonie blieben sie hinter denen des Vorjahresquartals zurück (minus 4,6 Prozent). Umgekehrt verlief die Entwicklung im Gastgewerbe. Hier mussten das Saarland (minus 4,4 Prozent) und Rheinland-Pfalz (minus 0,5 Prozent) Umsatzeinbußen hinnehmen, während dieser Bereich in Luxemburg (plus 2,1 Prozent) und der Wallonie (plus 3,4 Prozent) zulegte.

Die Arbeitsmarktdaten zeigen für Luxemburg, Rheinland-Pfalz und die Wallonie durchgehend positive Tendenzen. In Lothringen sank zwar die Zahl der Beschäftigten gegenüber dem Vorjahresquartal leicht (minus 0,2 Prozent), dennoch ging die Zahl der Arbeitslosen zurück (minus 1,9 Prozent). Im Saarland gingen etwas mehr Menschen einer sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung nach (plus 0,4 Prozent), und es wurden mehr offene Stellen gemeldet als im Vorjahresquartal (plus 4,9 Prozent). Jedoch legte auch die Zahl der Arbeitslosen im Vergleich zum Vorjahresquartal zu (plus 2,3 Prozent).

Die Verbraucherpreise waren auch im zweiten Quartal 2016 relativ stabil und lagen in den drei Teilregionen, die einen eigenen Verbraucherpreisindex ausweisen, deutlich unter der Zielmarke der EZB für den Euroraum von plus 2 Prozent. Im Saarland und Rheinland-Pfalz stiegen die Preise marginal (plus 0,1 Prozent); in Luxemburg blieben sie unverändert.