Jedes Jahr am Pfingstdienstag versammeln sich Pilger und Zuschauer aus dem In- und Ausland, um an diesem einzigartigen Kultphänomen teilzunehmen.

Das Besondere an der Prozession ist, dass sie erlaubt, den ganzen Körper in das Gebet mit einzubeziehen: das Springen, begleitet von einer unaufhörlich wiederholten Polkamelodie, ist einmaliger Ausdruck der christlichen Freude.

An der diesjährigen Springprozession in Echternach haben rund 8.300 Pilger teilgenommen – trotz des nicht aufhören wollenden Regens.
Auch zahlreiche Bischöfe kamen zu dem Umzug, darunter auch der Münchner Kardinal und ehemalige Trierer Bischof Reinhard Marx.

Kardinal Marx rief die Christen beim Eröffnungsgottesdienst zum Zusammenhalt angesichts des gegenwärtigen Terrors auf.
Die Springprozession sei ein Zeichen dafür, dass Christen die Frohe Botschaft des Evangeliums verkündeten.

Neben Kardinal Marx nahmen zudem der Vatikanbotschafter Augustine Kasujja sowie die deutschen Bischöfe Stephan Ackermann (Trier), Felix Genn (Münster) und Helmut Dieser (Aachen) an der Springprozession teil. Auch zahlreiche Bischöfe und Erzbischöfe aus Frankreich und den Niederlanden sowie Äbte kamen für die Zeremonie nach Echternach.

Die Echternacher Springprozession findet immer am Dienstag nach Pfingsten statt.
Sie wurde am 16. November 2010 auf die Unesco-Liste der immateriellen Kulturgüter der Menschheit aufgenommen.
Dank dieses Beschlusses ist der Bestand dieser jahrhundertealten Tradition durch die Satzung der Unesco-Konvention, welche einstimmig von der Luxemburger Abgeordnetenkammer angenommen worden war, gesichert.
Die Aufnahme auf die Unesco-Liste ist eine Ehre, aber auch eine Verpflichtung, die Eigenart dieses Ausdrucks unserer kulturellen Identität zu wahren.

Die Prozession endet am Grab des heiligen Missionsbischofs Willibrord (658-739) in der Krypta der Echternacher Basilika.