Frauen, die in Luxemburg beschäftigt sind, können sich freuen. Denn sie werden “gerechter” bezahlt, als in vielen anderen europäischen Ländern.
Lediglich 5,5 Prozent macht der Lohnunterschied bei vergleichbarer Position aus.
Damit liegt das Großherzogtum gemeinsam mit Italien (ebenfalls 5,5 Prozent) an der Spitze im Vergleich der 28 EU-Länder.
Am Montag hat die Europäische Kommission die aktuellen Zahlen veröffentlicht.
Demnach kommt die EU insgesamt auf einen Durchschnitt von 16,3 Prozent.

Deutschland mit unterirdischem Wert

Fast schon peinlich ist hingegen der Wert für Deutschland.
Die Bundesrepublik belegt mit 22 Prozent Differenz Platz 26 in der EU, nur in Tschechien (22,5 Prozent) und Estland (26,9 Prozent) ist der “Gender-Pay-Gap” größer.

Das Lohngefälle hat in den letzten Jahren nicht abgenommen, was großenteils darauf zurückzuführen ist, dass Frauen in der Regel weniger arbeiten, in schlechter bezahlten Branchen tätig sind, weniger Beförderungen erhalten, häufiger ihre berufliche Laufbahn unterbrechen und mehr unbezahlte Arbeit leisten.

Gleicher Lohn ist einer Umfrage der EU zufolge aber vielen Menschen wichtig: 90 % der Europäer/innen halten es für inakzeptabel, dass Frauen schlechter bezahlt werden als Männer, und 64 % befürworten Lohntransparenz als Mittel, hier eine Änderung herbeizuführen.

Die EU-Kommission will die Kluft mit einem Aktionsplan bis zum Ende ihrer Amtszeit 2019 schließen, wie sie am Montag ankündigte.
Sie appelliert an die Mitgliedsstaaten und das Europaparlament, einen Vorschlag zu beruflichen Auszeiten schnell zu verabschieden. (Foto: Nick Youngson)