282.100 Beschäftigte aus Deutschland pendeln regelmäßig ins Ausland zum Arbeiten.
Das hat eine Erhebung der europäischen Statistikbehörde Eurostat ergeben.
In den vergangenen zehn Jahren varieerte die Zahl zwischen 259.300 und 289.000.
2002 gab es lediglich 86.400 Pendler ins Ausland.

78.300 der Pendler aus Deutschland leben in Baden-Württemberg – wobei die Schweiz hier die wichtigste Rolle spielen dürfte.
In Rheinland-Pfalz sind es derzeit etwa 43.100 – dem ist wohl Luxemburg geschuldet.

Frankreich Spitzenreiter in der EU

EU-weit gab es laut Eurostat 2018 rund 2,15 Millionen Pendler ins Ausland.
445.100 waren es laut der Erhebung in Frankreich, nach Angaben von Eurostat ziehen Regionen mit höheren Löhnen und mehr freien Stellen Grenzgänger an. Rund Eindrittel der Berufspendler Frankreichs fährt wohl nach Luxemburg zur Arbeit.

Hintergrund zur Statistik

Seit Anfang der 2000er-Jahre wird die Umfrage vierteljährlich durchgeführt. Die Angaben sind ein Jahresdurchschnitt dieser vierteljährlichen Daten. Pendler sollten dabei im Durchschnitt zumindest einmal wöchentlich aus der Region ihrer Erwerbstätigkeit an ihren Hauptwohnsitz zurückkehren.

Pendeln bedeutet oft Stress

Sabine Zimmermann, arbeitsmarktpolitische Sprecherin der Linksfraktion, sieht das Pendeln auch kritisch: „Grundsätzlich ist der Preis des Pendelns und der erhöhten Mobilität zunehmender Stress, bis hin zu gesundheitlichen Beeinträchtigungen.“ Für das Familienleben sei Pendeln oft eine große Belastung. „Den Druck, mobil zu sein und weite Wege zum Arbeitsplatz zurücklegen zu müssen, spüren immer mehr Menschen in der Europäischen Union“, sagte Zimmermann. Nötig seien mehr gemeinsame Arbeitsmarkt- und Lohn-Standards in der EU.