55 Tage im Home-Office für Grenzgänger in Luxemburg. So lautet die Forderung der Deutsch-Luxemburgischen Wirtschaftsinitiative (DLWI) – und zwar einheitlich für deutsche, belgische und französische Pendler.

Vorausgegangen war eine Umfrage unter den rund 200 Mitgliedsunternehmen des Verbandes.
Hintergrund ist die Tatsache, dass die Regelungen zwischen Luxemburg und den eizelnen Ländern völlig unterschiedlich sind. Während belgische und französische Pendler ab dem 1. Januar 2022 einheitlich bis zu 34 Tage im Home-Office arbeiten dürfen, ohne dass sie einen Teil ihres Gehalts im Wohnland versteuern müssen, sind es für deutsche Grenzgänger derzeit noch 19 Tage.

Stimmung unter Kollegen kann leiden

Die Probleme liegen da auf der Hand: das Betriebsklima einerseits –  und administrative Hürden mit erhöhtem Aufwand in der Mitarbeiteradministration. Die DLWI sieht aber auch ganz klar ein Wettbewerbsnachteil.
Mehr Tage im Home-Office sind ein attraktives Angebot, um gute Mitarbeiter für das Unternehmen zu begeistern.

Bei wachsendem Fachkräftemangel kann das schon den wichtigen Unterschied machen.
Denn mehr Tage von Zuhause aus arbweiten zu dürfen bedeutet für Grenzgänger weniger Stress und Zeitverlust durch teils lange Anfahrten ins Büro.

Covid zeigt, was möglich ist

Wegen der Pandemie und den verordneten Kontaktbeschränkungen, um die Ausbreitung von Covid-19 zu bremsen, ist diese Regelung bis Ende März außer Kraft gesetzt.

Eigentlich genug Zeit, um langfristige Lösungen zu finden. 92 Prozent der Betriebe haben der DLWI zufolge die ausgesetzte 19-Tage-Regelung in der Pandemie bereits angewendet und Telearbeit eingeführt oder ausgeweitet.

Relevanter Artikel: Sonderlösung für Grenzgänger bis 31. März verlängert

Auch die Sozialversicherung könnte zum Problem werden.
Zwar ist auch die 25%-Regel ebenfalls derzeit ausgesetzt. Aber eigentlich wären Grenzgänger nur in Luxemburg vollständig sozial- und krankenversichert, wenn sie mindestens 75 Prozent der Arbeitszeit in Luxemburg wären.

Derzeit ist diese Regel bis zum 30. Juni 2022 weiter ausgesetzt. Mit den 55 Tagen hat sich die DLWI an diesen 55 Tagen orientiert, um die Schwelle nicht zu überschreiten.

Relevanter Artikel: Grenzgänger: Auch Ausnahme für Sozialversicherung verlängert