Im Ausland erworbene Berufsabschlüsse sollen in Deutschland künftig schneller anerkannt werden und so Migranten die Aufnahme qualifizierter Berufe ermöglichen. Der Bundestag billigte am Donnerstagabend einen Gesetzentwurf der Regierung, der zum Beispiel Ärzten aus nichteuropäischen Ländern ermöglichen soll, hierzulande in ihrem Beruf zu arbeiten.

Das sogenannte Anerkennungsgesetz soll helfen, eine Vielzahl ausländischer Berufsausbildungen auch im Handwerk oder in der Verwaltung anzuerkennen. Bildungsministerin Annette Schavan (CDU) hatte bei der Verabschiedung des Gesetzesentwurfs durch das Kabinett im März gesagt, rund 300.000 bereits in Deutschland lebende Migranten könnten von der neuen Regelung profitieren. Geprüft werden sollen die Qualifikationen von Einwanderern durch die Kammern und Behörden, die bereits jetzt für die Anerkennungsverfahren von EU-Bürgern und Spätaussiedlern zuständig sind.

Beispiele hoch qualifizierter Ingenieure oder Wissenschaftler aus nicht zur EU zählenden Staaten, die wegen der deutschen Gesetze ihr Geld mit Taxifahren oder Putzen verdienen müssen, hatten in der Vergangenheit immer wieder für Diskussionen gesorgt.