Seit einigen Jahren breitet sich der Eichenprozessionsspinner massiv auch bei uns in der Großregion aus.
Die Klimaerwärmung hat die Ausbreitung des Eichenprozessionsspinners in Deutschland begünstigt. Seit Mai sind die Raupen wieder in langen Prozessionen unterwegs. Sie schaden nicht nur Eichen, sondern sind auch für den Menschen nicht ganz ungefährlich.

Der Eichenprozessionsspinner ist eigentlich ein Schmetterling.
Als Raupe hat er aber Haare, die für uns Menschen gefährlich werden können.
Diese Brennhaare haben Widerhaken, sind hohl und enthalten in ihrem Hohlraum als Brennsubstanz das lösliche Eiweiß Thaumetopoein.
Ein weiteres Problem ist, dass die Brennhaare des Eichenprozessionsspinners über weite Strecken durch die Luft getragen werden können. Das heißt, wir müssen nicht einmal in unmittelbarer Nähe dieser Raupen sein, um befallen zu werden. Selbst Haare, die nach der Häutung der Larven übrig bleiben, sind noch gefährlich. Zudem sind diese Haare der Larvenhüllen sehr langlebig.

Bereits Autobahnen gesperrt

Wegen der kleinen Raupe mit den hauchdünnen Härchen wurden in Deutschland aktuell sogar Autobahnen gesperrt, um nahe der Straßen gegen die Raupen vorzugehen.
Die Tiere finden sich – wie der Name sagt – hauptsächlich an Eichen. Die Schmetterlinge legen dort ihre Nester mit 200 bis 300 Eiern ab, die dort überwintern und Anfang Mai schlüpfen. In besonders befallsstarken Jahren können die Raupen allerdings auch an anderen Bäumen auftreten. Die Raupen fressen die Bäume kahl und können langfristige Schäden verursachen. Die älteren Raupen bilden bis zu ein Meter lange Gespinste, also Raupennester am Stamm oder an Astgabelungen von Eichen. Dorthin ziehen sie sich tagsüber oder zur Häutung zurück.
Die Raupen des Eichenprozessionsspinners sind hellgrün bis gelb und haben einen dunklen Streifen aus rotbraunen Warzen auf dem Rücken, aus denen weißliche Härchen sprießen. Mit zunehmendem Alter verfärben sie sich ins Graublaue bis Schwarze.

Der NABU Rheinland-Pfalz warnt vor der chemischen Bekämpfung. “Jedes Biozid ist ein Eingriff in den Naturhaushalt”, sagte eine NABU-Sprecherin. Generell sei es ratsam, im Wald die Tiere nicht zu bekämpfen, damit die Natur ohne Eingriff ins Gleichgewicht kommen könne. Natürliche Feinde des Eichenprozessionsspinners seien Fledermäuse und einige Vogelarten.
In der Regel werden die Raupen und ihre Gespinste mechanisch mittels eines Absaugverfahrens beseitigt.

Fälle auch in Luxemburg

Auch in Luxemburg gibt es inzwischen einige Stellen, an denen die giftigen Raupen gefunden worden sind.