Für 10,0 % der Berufstätigen in Deutschland waren die eigenen vier Wände sogar an jedem Arbeitstag das Büro. Im Vergleich: Luxemburg liegt mit 45,4 % ganz weit darüber und ebenso ganz weit oben im EU-Durchschnitt.

Im vergangenen Jahr übten im benachbarten Rheinland-Pfalz von den insgesamt 1,8 Millionen der abhängig Beschäftigten (ohne Auszubildende) 22 % ihren Beruf zumindest teilweise zu Hause aus. Wie das statistische Landesamt in Bad Ems (Deutschland) anhand von Erstergebnissen des Mikrozensus weiter mitteilt, arbeiteten 8,7 % der abhängig Beschäftigten ausschließlich zu Hause.

Differenziert nach demografischen Merkmalen zeigen sich eher geringe Unterschiede: So arbeiteten Männer (23 %) etwas häufiger im Home-Office als Frauen (21 %). In der Altersgruppe der 36- bis 50-Jährigen war die Erwerbsarbeit zu Hause mit knapp 27 % am weitesten verbreitet; im Vergleich hierzu lag der Anteil beispielsweise bei den 51- bis 65-Jährigen bei rund 20 %.

Lesen Sie auch: Home Office besser für den Verkehr als für den Konsum

Die Auswertungen nach sozioökonomischen Merkmalen zeigen eine hohe Bandbreite bei der Nutzung von Homeoffice:

Von den abhängig Beschäftigten arbeiteten vor allem diejenigen mit hohem Bildungsstand (auch) von zu Hause (44 %); der Anteil sank zum Beispiel auf 15 % bei denjenigen mit mittlerem Bildungsstand.

Darüber hinaus nutzten insbesondere Beamtinnen und Beamte – darunter auch Lehrerinnen und Lehrer– die Möglichkeit des Home-Office (49 %). Von den Angestellten übte weniger als ein Viertel den Beruf in den eigenen vier Wänden aus (24 %).

Mit dem Einkommen steigt auch der Homeoffice-Anteil. Nicht einmal jeder Zehnte der abhängig Beschäftigten mit einem persönlichen monatlichen Nettoeinkommen von weniger als 1.000 Euro war im Home-Office tätig, gegenüber 60 % der abhängig Beschäftigten mit einem Einkommen von 4.000 Euro und mehr.

Lesen Sie auch: Burnout im Homeoffice

Auch in Abhängigkeit der Branche variiert die Nutzung von Home-Office. So gibt es Branchen – wie beispielsweise das Baugewerbe oder das Gesundheits- und Sozialwesen – in denen sehr viele Tätigkeiten nicht von zu Hause aus erledigt werden können. Im Gegensatz hierzu ist im Bereich „Information und Kommunikation“ das Arbeiten von zu Hause sehr gut möglich.

Dementsprechend war für diese Branche der mit Abstand höchste Homeoffice-Anteil zu verzeichnen (70 %), gefolgt vom Wirtschaftsabschnitt „Erbringung von Finanz- und Versicherungsdienstleistungen“ (52 %).

Lesen Sie auch: Recht auf Homeoffice?

Die Homeoffice-Entwicklung in Luxemburg im Corona Jahr 2021

Luxemburg liegt beim Home-Office im EU-Vergleich weit vorne. Nur in den Niederlanden (54 %) und Schweden (46,5 %) wurde im vergangenen Jahr noch stärker auf Home-Office/ Telearbeit gesetzt als im Großherzogtum. Die Corona-Pandemie hat den Home-Office-Anteil in der EU nach oben schnellen lassen.

Luxemburg war beim Thema Home-Office im europäischen Vergleich ganz vorne mit dabei. 45,4 % der Erwerbstätigen haben im vergangenen Jahr aus dem Home-Office gearbeitet.

Mehr als jeder vierte Erwerbstätige (28,4 %) arbeitete im vergangenen Jahr regelmäßig von zu Hause aus. Immerhin noch rund 17 % erledigten 2021 ihren Job zumindest gelegentlich von zu Hause, so eine Eurostat-Statistik.

Neue Bedürfnisse ernst nehmen

Corona-Maßnahmen wie die Home-Office-Pflicht führten demnach dazu, dass sich der Anteil der regelmäßigen Telearbeiter in Luxemburg gegenüber dem Vor-Corona-Niveau 2019 mehr als verdoppelte (11,8 %).

Lesen Sie auch: Neues Home-Office-Abkommen Luxembourg und Deutschland?

Deutschland nur knapp über EU-Durchschnitt

In  Deutschland arbeiteten letztes Jahr 24,8 % der Erwerbstätigen zumindest gelegentlich von zu Hause – ein Rekord, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden mitteilte. Tatsächlich liegt der EU-Durchschnitt mit 24,2 % nur knapp darunter. Frankreich (34,5 %) und vor allem Belgien (40,1 %) liegen beide deutlich weiter vorne.

Die Home-Office-Schlusslichter in der EU bilden Bulgarien (6,5 %), Rumänien (6,6 %) und Zypern (12,6 %).