Das Auswärtige Amt warnt wegen erhöhter Corona-Infektionszahlen vor „nicht notwendigen, insbesondere touristischen Reisen“ nach Luxemburg.

Luxemburg habe kumulativ die Neuinfiziertenzahl von 50 Fällen pro 100.000 Einwohner in den letzten sieben Tagen überschritten, heißt es zur Begründung auf der am Dienstagabend aktualisierten Homepage des Auswärtigen Amtes.

RKI: Luxemburg Corona-Risikogebiet

Entsprechend listet das Robert Koch-Institut (RKI) Luxemburg seit Dienstag Dienstag als Gebiet, in dem „ein erhöhtes Risiko für eine Infektion mit Sars-CoV-2 besteht“.
Laut RKI erfolgt die Einstufung als Risikogebiet nach gemeinsamer Analyse und Entscheidung durch Gesundheitsministerium, Innenministerium und Auswärtigem Amt.

Luxemburger können nicht mehr einfach nach Deutschland

Personen mit Wohnsitz in Luxemburg fallen somit automatisch unter Quarantäne-Bestimmungen der Anti-Corona-Verordnung zahlreicher deutscher Bundesländer und können ab sofort nur noch mit höchstens einem zwei Tage alten, negativen Corona-Test zu spontanen Besuchen einreisen.
Ansonsten müssen sie sich zunächst für zwei Wochen in häusliche Isolation begeben.

Grenzgänger nicht betroffen

Umgekehrt können Deutsche weiter für Kurzbesuche in das Nachbarland, denn die Quarantäne-Regeln gelten nur nach einem Aufenthalt von mehr als drei Tagen in einem Risikogebiet. Das wird besonders die Tanktouristen freuen.

Auch Grenzgänger dürfen weiter über die Grenze zu ihren Arbeitsplätzen, wenn dies notwendig ist.

RLP und Saarland gegen Grenzschließungen

Die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer warnte am Dienstag davor, die Grenze zu Luxemburg wegen der stark angestiegenen Coronavirus-Neuinfektionen in dem Nachbarland abermals zu schließen.

„Die aufgrund der Corona-Pandemie zeitweiligen Schließungen vieler Grenzübergänge zu unseren Nachbarn haben herbe Einschnitte für die Menschen in Rheinland-Pfalz bedeutet. Die Landesregierung war deshalb sehr erleichtert, dass die Bundesregierung die Reisebeschränkungen zum 15. Juni wieder aufgehoben hat. Aus meiner Sicht ist es enorm wichtig, dass wir aus diesen Erfahrungen der vergangenen Wochen und Monate lernen“, so die Ministerpräsidentin.

Es gebe viele Pendler, die täglich nach Luxemburg zur Arbeit fahren, aber auch Touristen sowie Menschen, die ihre Verwandten auf der anderen Seite der Grenze besuchen wollten. Für sie alle sei es sehr wichtig, dass die Grenzen frei passiert werden können, erklärte Dreyer in Mainz.

Der saarländische Ministerpräsident Tobias Hans betonte ebenfalls, die Situation sei inzwischen völlig anders als im März. Inzwischen habe man andere Strategien im Kampf gegen die Pandemie entwickelt.

Die saarländische Landesregierung weist aber explizit darauf hin, dass von nicht nötigen Reisen abgesehen werden sollte, bis sich die Lage in Luxemburg gebessert hat. Sie weist zudem noch einmal auf die geltenden Quarantäneregeln hin. Demnach müssen Menschen, die aus einem Corona-Risikogebiet ins Saarland einreisen, sich für 14 Tage in Quarantäne begeben.

Zu Beginn der Corona-Krise waren zeitweise wieder Grenzkontrollen zwischen den beiden EU-Staaten eingeführt und viele grenzüberschreitende Straßen gesperrt worden. Die Mitte Mai beendeten Maßnahmen hatten in der Grenzregion massiven Unmut ausgelöst.