Auch einundzwanzig Jahre nach der Einführung des Euro ist es noch möglich, sich seine luxemburgischen Franken zurückerstatten zu lassen. Nicht die Münzen (die seit 2004 nicht mehr gültig sind), sondern immer noch die Banknoten. Der numismatische Bereich der luxemburgischen Zentralbank übernimmt noch immer die Umrechnung.

Und wenn alle Besitzer von Banknoten in “Francs Lux” an Land gehen, wird diesem Dienst die Arbeit nicht ausgehen. Die Finanzministerin des Großherzogtums hat nämlich gerade behauptet, dass umgerechnet 198 Millionen in Banknoten aus der Zeit vor 2022 noch auf freiem Fuß sind. Oder im Inneren eines Tresors, am Ende einer Schublade oder vernachlässigt in einer Tasche…

Yuriko Backes hat nachgerechnet, dass diese “vergessenen” Banknoten derzeit einem Gegenwert von etwas mehr als 4,9 Millionen Euro entsprechen würden. Eine Summe, die immerhin.

Deutschland und vier Länder sind die Ausnahme

Und wenn die Ministerin so präzise und formell ist, dann macht die BCL ihre Arbeit gut. Es ist nämlich die Aufgabe der nationalen Zentralbank, für die Einlösung der ausgegebenen luxemburgischen Banknoten zu sorgen. Das heißt, sie muss die Abrechnung auf die Einheit genau durchführen.

Privatpersonen, die noch im Besitz alter 500-, 1.000- oder 5.000-Franc-Scheine sind, können also aufatmen: Es gibt immer noch eine Möglichkeit, die Papierfetzen zu Geld zu machen. Die Einlösung erfolgt entweder per Überweisung oder in bar am Schalter der BCL.

In diesem Bereich gibt es nicht in jedem Land der Großregion die gleichen Regelungen. Ein Zeichen also, dass es nicht Europa war, das den Zeitplan für die noch möglichen Transaktionen diktiert hat.

🇧🇪 In Belgien nimmt die Nationalbank mit Sitz in Brüssel noch die alten Banknoten zurück. Mit einer Besonderheit: Über die 120.000 ehemaligen belgischen Franken hinaus, die in Banknoten angeboten werden (das entspricht mehr als 3.000 €), verlangt die Institution eine Ursprungserklärung.

🇫🇷 Frankreich hat sich endgültig von der Umrechnung von Franken in Euro verabschiedet. Es ist nicht mehr möglich, eine Übereinstimmung mit der Einheitswährung zu erhalten. Jeder konnte bis 2005 seine Münzen und bis 2012 seine Banknoten "eintauschen".

🇩🇪 Deutschland tauscht immer noch die D-Mark gegen den Euro um. Diesem Beispiel folgen vier der 27 EU-Mitgliedstaaten: Österreich, Irland, Lettland und Litauen.

Dies ändert jedoch nichts an der Möglichkeit, dass alte Banknoten und Münzen im Rahmen von Sammlungen notiert werden.