Das EU-Parlament hat Dienstag in Straßburg endgültig über die Bankenregulierung einschließlich der neuen Eigenkapitalrichtlinie und der Begrenzung von Bankerboni mit einer überwältigenden Mehrheit von 608 gegen 33 Stimmen beschlossen.

Die EU schibt damit maßlosen Extrazahlungen an Spitzenbanker einen Riegel vor.
Der Bonus darf künftig im Normalfall nicht mehr höher sein als das Grundgehalt.
Nur in Ausnahmefällen können Geldhäuser ihren Topleuten eine Prämie in doppelter Höhe des Grundgehalts zahlen.

„Wir müssen diesen Schwung der gelungenen Bankenregulierung jetzt mitnehmen zur Verwirklichung der Bankenunion und in weiterer Folge der Fiskalunion sowie beim Kampf gegen Steueroasen und das Schattenbankensystem“, so der Vizepräsident und Chefverhandler des EU-Parlaments, Othmar Karas.

Auch Basel III beschlossen

Zu dem vereinbarten Paket gehören auch schärfere Kapitalvorschriften für die Finanzbranche.
Damit will die EU die Bankenrichtlinie Basel III gesetzlich verankern. Europas Banken sollen dadurch besser gegen künftige Krisen gewappnet sein.

Dafür müssen sie künftig mehr Eigenkapital bereithalten. Zunächst steigt die geforderte Quote auf acht Prozent.
Bis 2019 soll sie 10,5 Prozent erreichen. Die Vorschriften betreffen laut früheren Angaben von EU-Binnenmarktkommissar Michel Barnier 8.200 Banken.