Nach eines neuen Berichts des nationalen Wirtschaftsforschungsinstituts für Preisbildung haben sich die Kosten der Produkte in den Geschäften der Großregion insgesamt erhöht. Dabei muss man aber eine Schlussfolgerung differenzieren: Wenn man die Entwicklungen der letzten Monate betrachtet, schien der Preisanstieg unausweichlich. Trotzdem ist dieser deutlich niedriger ausgefallen als vorhergesagt.

Auf der Basis der realisierten Preiserhebungen November 2014 und Februar 2015 hat das Wirtschaftsforschungsinstitut für Preisbildung die angewandten Tarife von identischen Produkten untersucht, die aus allen Ecken der Großregion stammten. Das hat es ermöglicht, einen Vergleich zu realisieren, vor allem um den Einfluss des Anstiegs der Mehrwertsteuer in Luxemburg zu untersuchen. Alles in allem sind die Preise (identische Produkte) um 0,35 % in den vier Regionen angestiegen.

Deutschland, das Land mit den niedrigsten Preisen für Einkäufe

Deutschland bleibt das Land, wo einem die Einkäufe am wenigsten kosten. Noch besser: Laut einer Studie seien die Preise in Deutschland gesunken und die Produkte seien 8,5% günstiger geworden seit November 2014. Die Produkttypen Drogerie, Parfümerie und Kosmetik sowie die Non-Food-Bereiche sind am interessantesten. Frankreich bleibt zweiter in der Wertung, es bleibt wettbewerbsfähig für die frischen Produkte.

Luxemburg ist die Nummer eins bezüglich der angewandten Preise für Flüssigkeiten angeht. Es bleibt jedoch das teuerste Land für die Produkttypen Lebensmittelgeschäft, Drogerie, Parfümerie, Hygiene und frische Produkte. Belgien bleibt das Land, wo Einkäufe am günstigsten sind.

Und der Anstieg der luxemburgischen Mehrwertsteuer?

Plus 0,43 % ist insgesamt die Entwicklung der Preise im Großherzogtum. Ein Anstieg, der zu differenzieren ist, denn nur ein Viertel der Produkte in Luxemburg ist wirklich angestiegen.

Ist der Anstieg der Mehrwertsteuer an der globalen Preisentwicklung in Luxemburg Schuld? Nein. Laut einer Studie können zahlreiche andere Faktoren eine Rolle spielen, wie z.B. ein Anstieg der Rohstoffpreise, der Lohnkosten oder auch der Mieten.

Die Analyse erwähnt sogar, dass „auch wenn das kommerzielle Angebot in Luxemburg im Durchschnitt teurer ist als in den zwei Nachbarländern, es Marken in Luxemburg gibt, die einen klaren Wettbewerbsvorteil in der Großregion haben“.

Weiter: „Es ist interessant festzustellen, dass die Preise von 24% der Produkte, die unter den normalen Mehrwertsteuersatz fallen, zwischen Ende 2014 und Anfang 2015 gesunken sind, und dass ungefähr ein Drittel der Produkte ihre finalen Preise nicht geändert haben, trotz des Mehrwertsteueranstiegs. Also haben weniger als die Hälfte der Produkte, die direkt von dem Anstieg der Mehrwertsteuer betroffen waren, in Wirklichkeit im Februar 2015 ihre Preise an den Anstieg nach der Erhöhung der Mehrwertsteuer angepasst (im Vergleich zu November 2014).

Insgesamt hat also der Anstieg der normalen Mehrwertsteuer in Luxemburg, trotz der Befürchtungen, keinen großen Einfluss auf die Großregion gehabt.