Große Konzerne in der Europäischen Union müssen bald öffentlich machen, wie viel Steuern sie in jedem Staat zahlen.

Die neuen Regeln sollten Steuersystems transparenter machen, indem sie der Öffentlichkeit ein Bild davon vermitteln, wo und wie viele Steuern multinationale Unternehmen zahlen.
Bislang tauschen nur Finanzämter solche Firmendaten untereinander aus.
In Zukunft soll im Internet jeder die Daten einsehen können.

Kritik von Luxemburg

Der EU-Ministerrat billigtedaher ein neues Gesetz, das für mehr Transparenz sorgen soll.
Die Entscheidung des Europäischen Parlaments steht noch aus, die Zustimmung gilt aber als Formalie.
Aber: Acht EU-Staaten, darunter Luxemburg, Irland, Malta und Zypern, kritisieren das gesetz, weil sie argumentieren, dass es sich um ein EU-Steuergesetz handelt.

Die EU hatte bereits im Juni das Country-by-Country-Reporting beschlossen.

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Der neuen Regelung zufolge müssen künftig multinationale Unternehmen, dieweltweit mehr als 750 Millionen Euro Umsatz einfahren Einblick in ihre Geschäftsbücher geben.
Die Firmen mit Sitz in der Europäischen Union müssen unter anderem die tatsächlich gezahlten Ertragssteuern veröffentlichen und auch Tochterfirmen auflisten.
Die Daten sollen für alle EU-Staaten aufgeschlüsselt werden, ebenso für die Staaten auf der EU-Liste für Steueroasen.

“LuxLeaks” und “OpenLux”

In Luxemburg siedeln sich gerne große Konzere an, weil sie dadurch noch immer steuerliche Vorteile haben – oft durch von Luxemburg gedultete Steuertricks.
Gewinne werden gerne in die Länder verschoben, die darauf wenige Steuern erheben.
Zwar pocht das Großherzgtum auf seine Transparenz – aber die Realität steht wohl in einem anderen Buch.

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