Bereits im August dieses Jahres war die Inflationsrate auf einem Niveau, dass Luxemburgs Statistikbehörde Statec eine Indexierung der Löhne und Renten noch 2021 prognostiziert hat.
“Die Auszahlung der nächsten Index-Tranche ist für das letzte Quartal 2021 anvisiert”, hieß es vor wenigen Wochen.
Alle Löhne und Renten – auch von Grenzgängern – könnten also zum Ende des Jahres um 2,5 Prozent steigen.

Jetzt sind die Preise nochmals deutlich gestiegen.
Statec zufolge kletterte die Inflationsrate von 2,3 auf 2,5 Prozent.

Energie immer teurer

Besonders stark legten im August erneut die Energiepreise zu, die 15,4 Prozent teurer war als ein Jahr zuvor.
Preise für Industriegüter stiegen um 2,6 Prozent.
Lebens- und Genussmittel kosteten 2,0 Prozent mehr als vor einem Jahr.
Dienstleistungen waren 1,1 Prozent teurer.

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Das Großherzogtum folgt damit dem Trend in ganz Europa, wo die Verbraucherpreise gegenüber dem Vorjahr um 3,0 Prozent gestiegen sind.
Das gab das europäische Statistikamt Eurostat bekannt.
Demnach ist es die höchste Inflationsrate seit November 2011.

Der Index ist zwar für Arbeitnehmer in Luxemburg eine willkommene Anhebung der Löhne – aber da er nicht gedeckelt ist, bekommen Angestellte, die ohnehin schon besser verdienen, verhältnismässig immer mehr Geld.
Den Mindestlohn anzuheben, würde da wohl eher Sinn machen.

Zudem haben etliche Unternehmen mit den Folgen der Pandemie zu kämpfen.
Einige von ihnen sehen sich gar nicht in der Lage, derzeit höhere Gehälter zahlen zu können.

Hintergrund

Mit dem Index sollen die Löhne an die Inflation angepasst werden.
Der “Index” oder auch “gleitende Lohnskala” ist also die gesetzlich festgelegte, automatische Anpassung der Löhne und Gehälter an die Preisentwicklung.