Keine Hoffnung auf Änderung der 19-Tage-Regel?
Veröffentlicht
von
EddyThor
am 13/08/2021 um 08:08
6 Kommentare
Die Corona-Pandemie hat gezeigt, dass in vielen Jobs das tägliche pendeln zum Büro nach Luxemburg nicht mehr zeitgemäß ist.
Gespräche einiger Politiker und eine Petition haben mit Nachdruck gefordert, mehr Home-Office-Tage möglich zu machen, ohne dafür die Sozialversicherungspflicht ins Wohnland zu verlegen.
Erst kürzlich hatte der CDU-Politiker und Bundestags-Abgeordnete Andreas Steier einen Digitalgipfel zu dem Thema organisiert.
Relevanter Artikel: 52 statt 19 Tage im Homeoffice für Grenzgänger – Ausnahme verlängert
Ralf Päßler hatte vor einigen Monaten eine Petition dazu ins Leben gerufen.
Neuen Informationen zufolge sieht es jedoch düster aus für die Grenzgänger.
Päßler zufolge hat das Luxemburger Finanzministerium mit Deutschland, Belgien und Frankreich Gespräche wegen der Home Office-Tätigkeit geführt.
Keine weiteren Gespräche
Seitens der Länder ist keine Bereitschaft vorhanden, die geltenden Regelungen zu ändern bzw. mehr Flexibilität einzuräumen.
Seitens Luxemburg wird das jetzt so akzeptiert und es werden diesbezüglich vorerst keine weiteren Gespräche mehr stattfinden, um eine Änderung herbeizuführen.
Ab Januar 2022 wird dann voraussichtlich wieder die alte und somit normale Regelung in Kraft treten, was bedeutet, dass die Tage für Tätigkeiten im Ausland ab Überschreitung einer bestimmten Anzahl berechnet werden.
Ralf Päßler: “Ich glaube, ich spreche hier für die meisten Grenzgänger, wenn ich mich sehr enttäuscht von unserer regionalen Politik fühle. Es gibt auch noch andere Lösungsmöglichkeiten für eine Flexibilität auch der Grenzgänger zu gewährleisten. Eine wäre, Home Office in der Sozialversicherungsberechnung nicht als Dienststätte anzurechnen. Dieses würde dann bei der bestehenden 19-Tage-Regel bedeuten, dass für die Grenzgänger alle Tage, die über die 19 Tage hinaus außerhalb von Luxemburg geleistet werden, in Deutschland versteuert werden, ohne dass die Sozialversicherungspflicht wechseln würde”.
Ungleichbehandlung von Grenzgängern
Sollte keine Lösung gefunden werden, sei es eine Ungleichbehandlung von Grenzgängern gegenüber den Arbeitern und Angestellten in Deutschland und zeige, dass die deutsche Politik die Grenzgänger nicht unterstützen möchte.
Grenzgänger verdienten meistens im Schnitt netto mehr als Deutsche Angestellte und Arbeiter, aber dass Geld fließe auch in vielen Fällen der deutschen Wirtschaft zu, und wir können nichts für die hohen Abgaben in Deutschland.
„Was mindestens erreicht werden sollte, wäre die Regelung, dass das Home Office nicht als Betriebsstätte gilt und daher Home Office nicht die Sozialversicherungspflicht beeinflusst. Ich denke, dass dies auch das größte Problem für uns Grenzpendler in Bezug auf Homeoffice darstellt und durch das nicht vorhandene Home Office der deutschen Wirtschaft auch einiges an Geld verloren geht“, so ein Kommentar eines Mitstreiters.
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stizzo
stizzo
Was soll dieser dumme Populismus? Steier von der CDU hat sich in RLP wenigstens dafür stark gemacht – genau dafür werden Politiker ja gewählt. In der Bundesregierung aber sitzt ein gewisser Olaf Scholz (SPD) im Finanzministerium und Heiko Maas (SPD) im Außenministerium. Und in RLP eine Malu Dreyer (ebenfalls SPD) ist Landeschefin. Jetzt darfst du drei Mal raten, wer wirklich keinen Bock hat, die Regelung zu reformieren. Und ja jetzt lauf Umfragen plätzlich alle die SPD und den guten Olaf lieb haben, werden wir die Reform weiterhin nicht bekommen. Dafür gibt es übrigens einen guten Spruch: Wer hat euch verraten? Die Sozialdemokraten. Außen hui, innen pfui.
Turtle
Wenn zumindest das Home Office nicht als Betriebsstätte gälte, wäre bereits ein Teil für die Umwelt getan und würde auch eine bessere Gleichberechtigung zu den in Deutschland arbeitenden Angestellt*Innen (so korrekt geschrieben?) bedeuten.
Technisch stellt das ja heutzutage für kaum einen Arbeitgeber mehr ein Problem dar.
Aber bei der Lethargie und Selbstherrlichkeit unserer - leider auch regionalen - Politiker, werden wir wohl alle wieder ab Januar 2022 im morgendlichen und abendlichen Stau stehen und können die Zeit nutzen, um über technischen Fortschritt und Umweltschutz schulterzuckend zu grübeln.
P.S.:
Und der wirklich lächerliche Alibi-Versuch des Herrn Andreas Steier auf seinem Stimmenfang fühlt sich an wie eine demütigende Ohrfeige! Autsch und pfui!
Manta1
Anscheinend ist es ja möglich, sich auf eine Ausweitung zu einigen, wie sich jetzt mit Belgien zeigt. Wieso bekommen unsere Politiker das nicht hin?
Der Profit ändert sich nicht ob wir zwei Tage von zuhause aus arbeiten oder nicht, aber von so einer Witzregierung wie der unseren, die aber auch gar nix auf die Reihe kriegt, kann man sich nix erwarten.
Aber jedes Volk kriegt eben die Regierung die es gewählt hat und offensichtlich sind die meisten ja zufrieden wenn man ihnen das Denken abnimmt.
manoli
Fakt ist, dass aus der Pandemie wirklich keine positiven Konsequenzen erfolgen. Homeoffice bedeutet in diesem Fall auch, dass wesentlich weniger Fahrzeuge die Straßen verstopfe, und weniger Büroflächen benötigt werden, was zu einem geringeren CO2-Ausstoß führen würde. Denn neben COVID 19 haben wir eine Klimakrise, die sicher noch weitreichendere Folgen als die Pandemie haben wird. Die Menschen haben nichts gelernt - Profit geht noch immer über die Gesundheit und über Naturschutz. Sehr düstere Aussichten für die nachfolgenden Generationen.