Ob ein alleinstehender Durchschnittsverdiener oder ein verheirateter Alleinverdiener mit zwei Kindern – nach einer aktuellen Studie der In­dustrieländer-Organisation OECD mit dem Na­men „Taxing Wages“ rangiert Deutschland bei der Belastung der Arbeits­ein­kommen durch Steuern und Sozialabgaben sowie ab­züg­lich staatlicher Zuschüsse weit über dem Durchschnitt.

Demnach musste zum Beispiel ein lediger Angestellter ohne Kind im vergangenen Jahr im Schnitt 49,4 Prozent der Arbeitskosten (Bruttoverdienst plus Sozialbeiträge der Arbeit­geber) an den Staat abliefern.

Im Kreis der OECD-Länder rangiert Deutsch­land damit auf dem zweithöchsten Platz. Nur in Belgien fiel die Abgabenlast für einen allein­stehen­den Durchschnittsverdiener mit durchschnittlich 54 Prozent noch höher aus. In Luxemburg hingegen nur 38,4 Prozent.
Der OECD-Durchschnitt betrug 36,0 Pro­zent. Im Jahr 2000 lag der Wert für Deutschland noch bei 52,9 Prozent.

Die Belastung der Arbeitseinkommen durch Steuern und Sozialabgaben sei aber im OECD-Raum insgesamt erneut leicht gesunken, sagte OECD-Experte Pascal Saint-Amans.
„Allerdings ist dieser Trend vor allem das Resultat von Reformanstrengungen in einigen wenigen Ländern.“
Steuersenkungen könnten vor allem im Bereich der kleinen und mittleren Einkommen Arbeitsanreize schaffen und so ein wichtiger Motor für Wachs­tum sein, das allen zugute komme.