Ärztepräsident rechnet mit steigenden Gesundheitsausgaben

Nach Ansicht von Ärztepräsident Jörg-Dietrich Hoppe müssen sich die Bürger auf deutlich höhere Ausgaben für ihre Gesundheit einstellen. “Das liegt daran, dass die Leistungen teurer werden und mehr in Anspruch genommen werden”, sagte Hoppe der “Rhein-Zeitung”. “Und nicht daran, dass die Ärzte mehr Geld haben möchten.” Er forderte, künftig 8,5 Prozent statt bisher 6,5 Prozent des Bruttoinlandsproduktes in die gesetzliche Krankenversicherung zu stecken. In Mainz beginnt heute der Ärztetag. Der Präsident der Bundesärztekammer verteidigte seinen Vorschlag, die Behandlung bestimmter Krankheiten für vorrangig zu erklären. “Wenn wir schon einen Mangel haben, ist es doch sinnvoller, wenn wir eine Rangfolge der Behandlungsnotwendigkeiten aufstellen”, sagte er. Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt (SPD), die in diesem Jahr nicht zum Ärztetag kommt, hat einer Prioritätenliste bei der Behandlung bereits eine klare Absage erteilt.