Masern seien “keine harmlose Kinderkrankheit”, erklärte RKI-Präsident Jörg Hacker in Berlin. Derzeit sei die Zahl der gemeldeten Masernfälle deutlich höher als in den vergangenen Monaten. Betroffen sei vor allem Hamburg, wo seit Anfang 2009 bereits mehr Masernfälle aufgetreten seien als in allen drei Jahren davor zusammen. Die Situation bei Masern ist eines der Themen der ersten Nationalen Impfkonferenz, die am Donnerstag in Mainz beginnt. Masern sind einer Studie zufolge in Europa wieder auf dem Vormarsch. Deutschland gehört zu den am stärksten betroffenen Ländern. Zwar stiegen die Impfquoten in Deutschland laut RKI in den vergangenen Jahren an und lagen 2007 bei Schulanfängern für die erste Masernimpfung bei 95 Prozent und für die zweite bei rund 87 Prozent. Allerdings sei die Quote insgesamt zu niedrig und es gebe Lücken. Besonders groß sind die Impflücken bei den Jugendlichen – etwa ein Viertel hat keinen ausreichenden Masernimpfschutz. Deutschland hat sich dem Ziel der Weltgesundheitsorganisation (WHO) verpflichtet, die Masern auszurotten. Dafür müssten allerdings 95 Prozent aller Kinder zweimal geimpft sein. Masern können schwere Komplikationen auslösen und für die Betroffenen sogar lebensgefährlich sein. Es kann zu Gehirnentzündungen, Hirnhaut- oder Lungenentzündungen kommen. Immer wieder kommt es auch zu Todesfällen bei Kindern.