Teures Marken­produkt oder preis­werte „No-Name“-Variante? Diese Frage stellt sich wohl jeder, der beim Lebens­mittel­einkauf aufs Geld achtet. Die Stiftung Warentest gibt eine Antwort – auf Basis von Test­ergeb­nissen für 1 739 Lebens­mittel aus 72 Tests der vergangenen sechs­einhalb Jahre. Die Tester werteten aus, ob klassische Marken wie Coca-Cola, Barilla und Nutella besser abschnitten als die Handels­marken von Lidl, Aldi, Edeka, Rewe und Co.

Die test-Qualitätsurteile für 643 Marken- und 627 Handelsmarkenprodukte verteilen sich ähnlich – Marken und Handelsmarken lagen also gleichauf. Große Unterschiede gibt es aber beim Preis. Die Tester addierten die Preise für je zehn Produkte – jeweils die beste sehr gute oder gute Marke bzw. Handelsmarke aus ihren Tests. Während dieser Warenkorb bei den klassischen Markenprodukten 36,03 Euro kostete, bezahlte man für den mit Handelsmarken nur 19,68 Euro und spart 45 Prozent.

Schlichtes Design, nied­riger Preis – Handels­marken von Discountern, Supermärkten und Drogerien sind eine knall­harte Konkurrenz für klassische Marken. Die Markt­macht von Handels­marken wie Ja, Gut & Günstig, Milbona, Bellasan und Co ist in den vergangenen Jahren enorm gestiegen. Betrug der Anteil von Handels­marken­produkten auf dem Lebens­mittel­markt 1998 noch etwa 20 Prozent, sind es heute mehr als 40 Prozent. Anfangs prägten sehr preis­werte Handels­marken mit wenig einpräg­samen Namen die Szene, oft auch No-Name-Produkte genannt. Inzwischen hat der Handel das Spektrum in Richtung Luxus und Nach­haltig­keit erweitert.

Auch Fein­schmecker kommen auf ihre Kosten

So finden heute auch Fein­schmecker unter Handels­marken wie Rewe Feine Welt oder Edeka Selection Lebens­mittel für den anspruchs­vollen Gaumen. Wer Wert auf Bioprodukte legt, kann sie längst im herkömm­lichen Handel kaufen – über Bio-Handels­marken wie Gut Bio (Aldi Nord), Rewe Bio oder Edeka Bio. Und die Produkte von Dennree und Alnatura gibt es nicht nur im Bio-Supermarkt, sondern längst auch in konventionellen Supermärkten und Drogerien.

Zahlreiche Tests der Stiftung Warentest bestätigen den Eindruck der Verbraucher – etliche Produkte aus dem Preis­wert-Segment schneiden gut ab. Zuletzt war das etwa der Fall in den Tests von Classic-Mineralwasser, Butter, frischem, abgepackten Zuchtlachs und Naturjoghurt. Das heißt aber nicht, dass Handels­marken per se besser sind als klassische Marken. Allerdings zeigt der große Marken-Check auch: In bestimmten Prüf­punkten sind mehr klassische Marken gut, in anderen mehr Handels­marken. Ausführ­lichere Infos zu den Stärken und Schwächen der beiden Marken-Typen erhalten Sie, wenn Sie unseren Test frei­schalten.

Der Test Handelsmarke gegen Marke findet sich in der August-Ausgabe der Zeitschrift test und ist online unter www.test.de/marken abrufbar. (Quelle/Foto: test.de)