Im Rahmen der Bundeswehrreform will Verteidigungsminister Thomas de Maizière (CDU) in den kommenden Jahren bundesweit 31 Standorte schließen. Zahlreiche weitere sollen zum Teil deutlich verkleinert werden, erklärte de Maizière. Besonders stark von den Schließungen betroffen sind nach Bundeswehrangaben Schleswig-Holstein und Rheinland-Pfalz, wo acht beziehungsweise fünf Standorte dicht gemacht werden – so auch die Kaserne Birkenfeld. Dagegen kommen die meisten ostdeutschen Bundesländer relativ glimpflich davon: Hier gibt es insgesamt fünf Schließungen, davon drei in Mecklenburg-Vorpommern.

Das neue Stationierungskonzept ist eine Folge der Abkehr von der Wehrpflicht und der Verkleinerung der Streitkräfte auf künftig noch bis zu 185.000 Soldaten. In diesem Zusammenhang sollen auch 33 Standorte auf künftig weniger als 15 Dienstposten reduziert werden. Daneben müssen gerade auch eine Reihe größerer Standorte zum Teil mehr als tausend Dienstposten abgeben.

Bislang gibt es 381 Standorte, davon 58 mit weniger als 15 Dienstposten. Letztere sollen künftig nicht mehr als eigenständige Standorte gezählt werden. Zudem gibt es noch 13 Standorte, deren Schließung bereits im Rahmen früherer Reformen beschlossen, aber noch nicht umgesetzt wurde. Zu weiteren Details will sich de Maizière am Nachmittag äußern.

Teil des neuen Stationierungskonzepts ist auch eine Neuordnung der Führungsstruktur der Bundeswehr. Das Führungskommando des Heeres wird im brandenburgischen Strausberg angesiedelt, das der Luftwaffe in Berlin-Gatow. Neuer Sitz des Marinekommandos wird Rostock, der Sanitätsdienst wird künftig von Koblenz aus kommandiert und die Streitkräftebasis, die für Logistik zuständig ist, aus Bonn.

Erster Dienstsitz des Verteidigungsministeriums bleibt Bonn, wie de Maizière bereits vorab bekannt gegeben hatte. Die Generalinspekteure der Teilstreitkräfte werden künftig den jeweiligen Führungskommandos zugeordnet. Bislang waren die Führungskommandos von Heer und Luftwaffe in Koblenz und Köln angesiedelt und das Flottenkommando im Standort Glücksburg, der komplett geschlossen wird.

Streichliste von Bundesverteidigungsminister Thomas de Maizière

Baden-Württemberg: Hardheim; Sigmaringen; Immendingen; Hohentengen

Bayern: Fürstenfeldbruck; Kaufbeuren; Penzing

Hessen: Rotenburg an der Fulda

Mecklenburg-Vorpommern: Lübtheen; Rechlin; Trollenhagen.

Niedersachsen: Ehra-Lessien; Lorup; Schwanewede

Nordrhein-Westfalen: Kerpen; Königswinter

Rheinland-Pfalz: Bad Neuenahr-Ahrweiler; Birkenfeld; Emmerzhausen; Kusel; Speyer

Sachsen: Mockrehna

Schleswig-Holstein: Alt Duvenstedt; Bargum; Glücksburg; Hohn; Hürup; Ladelund; Lütjenburg; Seeth

Thüringen: Ohrdruf

Keine Standortschließungen wird es in den Bundesländern Berlin, Brandenburg, Bremen/Bremerhaven, Hamburg, dem Saarland und Sachsen-Anhalt geben.
Allerdings würden die bestehen bleibenden Standorte dem Verteidigungsministerium im Durchschnitt um bis zu 30 Prozent reduziert.
Inzwischen ist bekannt, dass zum Beispiel am Bundeswehrstandort trier 90 Stellen abgebaut werden sollen, in Gerolstein sind 200 Stellen betroffen.