Wenn man dem CEO von Ryanair glauben darf, liegen die goldenen Zeiten, in denen Flugtickets zu Schnäppchenpreisen ab zehn Euro und manchmal sogar weniger für Reisen innerhalb Europas erhältlich waren, bereits hinter uns. In einem Interview mit BBC Radio 4 warnte Michael O’Leary vor einer unvermeidlichen Erhöhung der Ticketpreise seiner Fluggesellschaft aufgrund der steigenden Treibstoffpreise.

Zwischen 10 und 50 Euro mehr

Während Ryanair und auch Easyjet bereits vor rund 20 Jahren den Flugmarkt revolutionieren konnten, indem sie die Ticketpreise auf bestimmten Strecken buchstäblich in den Keller drückten, muss man nun feststellen, dass die ständig steigenden Treibstoffpreise, verstärkt durch die russische Invasion in der Ukraine, die Lage verändert haben.

Mit dem Aufkommen der Billigflieger und ihren günstigen Preisen wurden die Möglichkeiten für viele Menschen mit knapperem Budget immer vielseitiger. Vor allem Kurzreisen, wie z. B. Städtetrips über ein Wochenende, wurden immer beliebter.

“Ich glaube, dass wir diese Preise in den nächsten Jahren nicht mehr sehen werden”, sagte Michael O’Leary in dem Interview. Der Chef von Ryanair kündigte an, dass die Durchschnittspreise in den nächsten fünf Jahren zwischen 10 und 50 Euro pro Strecke (je nach Zielort) steigen werden.

Trotz steigender Preise zuversichtlich

Diese deutliche Erhöhung der Flugpreise, zusammen mit den zahlreichen Zuschlägen, die die Billigfluggesellschaft bereits erhoben hat (20 bis 30 Euro mehr für ein Handgepäckstück (obwohl es vorher kostenlos war), 30 bis 40 Euro mehr für ein Gepäckstück im Frachtraum…), dürfte die Reisenden, die selbst schon direkt von der Inflation betroffen sind, gehörig abschrecken.

Dennoch zeigte sich Michael O’Leary zuversichtlich, dass “die Menschen weiterhin häufig fliegen werden. Auch wenn ich glaube, dass sie viel preissensibler werden”.

Die Preise für ein Hin- und Rückflugticket bei Ryanair werden wahrscheinlich bald mehrere hundert Euro betragen, dennoch werden Sie immer noch unter denen der traditionellen Fluggesellschaften liegen.