Einmal war die Pressekonferenz bereits verschoben worden.
Am Mittwoch nun legten die Betreiber des AKW Cattenom ihre Bilanz für das zurückliegende Jahr vor.

Demnach hat sich in drei Fällen ein Reaktor automatisch aufgrund eines Störfalles abgeschaltet.
Hinzu kommen insgesamt sechs Anomalien der Stufe 1 auf der 7 Punkte zählenden internationalen nuklearen Störfälle-Skala.

Die vier 1.300 MW-Blöcke produzierten den Betreibern zufolge im Jahr 2010 rund 35 Milliarden KwSt Strom.

Acht Prozent der in Frankreich genutzten Atomenergie stammt aus dem Meiler in Lothringen nahe der deutschen und luxemburgischen Grenze.

Block drei ist derzeit aufgrund der üblichen Zehnjahres-Revision nicht in Betrieb.
Auch kann er erst wieder heraufgefahren werden, wenn Frankreichs Atombehörde eine neue Betriebsgenehmigung auf zehn Jahre ausstellt.

Und genau dort liegt der Knackpunkt. Sowohl Luxemburg als auch Deutschland fordern, die Laufzeit für Cattenom nicht zu verlängern.

Angeblich keine Gefahr durch Erbeben

Gegen die Gafahr eines möglichen Erbebens sieht sich der Betreiber des AKW Cattenom bestens gerüstet.
Die Erschütterung dürge lediglich nicht die 5,4 auf der Richterscala überschreiten.
Die rezentesten Erdstöße – von Stärke 4 im Jahr 1999 im Saarland, 5,4 im Jahr 2003 in Saint-Dié in Frankreich und von Stärke 4,2 im Jahr 2007 in Koblenz – habe man problemlos weggesteckt.

Resolution gegen Cattenom

Der Landkreis Trier-Saarburg hat indes angekündigt, im nächsten Kreistag eine Resolution gegen das Atomkraftwerk im lothringischen Cattenom zu verabschieden.

Landrat Günther Schartz fordert Stresstests für sämtliche Atomkraftwerke in der Europäischen Union.
Außerdem sei die Ausweitung der Schutzzone von 25 auf 50 Kilometer dringend erforderlich.

Die Resolution zu Cattenom soll im Kreistag am 26. April 2010 verabschiedet werden.