Im Kampf gegen die Corona-Pandemie wollen die 27 EU-Staaten nicht notwendige Reisen weiter einschränken.
Hintergrund ist die Tatsache, dass die Mitgliedsstaaten sehr besorgt über die neuen, ansteckenderen Virusvarianten seien.

Aber: Die europäischen Grenzen für Waren und Pendler sollen möglichst offen bleiben.
Dies berichtete EU-Ratschef Charles Michel am Donnerstagabend nach einem EU-Videogipfel der Staats- und Regierungschefs.

Bundeskanzlerin Angela Merkel hatte vor dem Gipfel für eine engere Kooperation mit den EU-Staaten geworben, aber auch Kontrollen an den deutschen Grenzen nicht völlig ausgeschlossen.

Luxemburgs Außenminister Jean Asselborn lehnte im Vorfeld der Verhandlungen Grenzkontrollen oder -schließungen innerhalb der EU strikt ab.
Wenn Pendler zum Beispiel nicht mehr nach Luxemburg kommen könnten, bräche dort das Gesundheitswesen zusammen, warnte er im Deutschlandfunk.

Einheitliche Corona-Ampel

EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen teilte mit, es solle eine neue Kategorie von »dunkelroten Zonen« eingeführt werden, wo das Coronavirus sehr verbreitet sei.
Von Personen, die von diesen Zonen aus verreisen wollten, könnte vor der Abreise ein Test verlangt werden sowie Quarantäne nach der Ankunft.

Impfpass ja – aber keine Vorteile

Das umstrittene Impfzertifikat wird es vorerst nicht geben – jedenfalls nicht als Erlaubnisschein für Geimpfte, um einfacher zu reisen.
Dafür hatten sich EU-Staaten ausgesprochen, die vom Tourismus abhängen, wie Griechenland, Portugal oder Spanien.
Deutschland und Frankreich halten die Debatte für verfrüht.
Ein Papier zu medizinischen Zwecken, also einen Impfpass, soll es aber geben.