Die Kosten für das Telefonieren mit dem Handy im europäischen Ausland sollen nach dem Willen der EU-Kommission weiter sinken. Im Vergleich zu den Preisen im Inland sei die Nutzung des Mobiltelefons während Reisen noch immer zu hoch, bemängelte die EU-Kommission am Donnerstag in Brüssel. Größtes Problem ist demnach der mangelnde Wettbewerb unter den Anbietern, wodurch die Unternehmen ihre Preise für das sogenannte Roaming nicht deutlich unter die gesetzlich vorgeschriebenen Obergrenzen senken.

Die zuständige EU-Kommissarin Neelie Kroes kündigte an, sie wolle das Problem “mit einem dauerhaften strukturellen Lösungsansatz an der Wurzel packen”. Die Niederländerin will nun Vorschläge machen, wie der Wettbewerb auf dem Markt für das Telefonieren mit dem Handy im Ausland gestärkt werden kann. Nach Angaben ihres Sprechers soll der Plan der Kommissarin in der kommenden Woche vorliegen.

Auf Druck der EU-Kommission sind die Kosten für das Telefonieren mit dem Handy im EU-Ausland in mehreren Schritten gesenkt worden. Die letzte Neuerung tritt an diesem Freitag in Kraft: Abgehende Gespräche dürfen dann innerhalb der EU für Kunden mit deutschen Verträgen maximal 41 Cent kosten, ankommende Gespräche nicht mehr als 13 Cent. SMS kosten weiterhin maximal 13 Cent. Keine Beschränkung gibt es für MMS, mit denen sich etwa Urlaubsfotos per Handy verschicken lassen.