Die EU-Staaten ehaben sich am Dienstagnachmittag darauf geeinigt, dass vom 1. Februar an nicht mehr entscheidend sein soll, von wo aus eine Reise startet – sondern, ob ein gültiger Impf-, Test- oder Genesenennachweis vorliegt.
Damit folgen sie weitgehend einem Vorschlag, den die EU-Kommission vor zwei Monaten präsentiert hatte.

Künftig soll ein gültiges EU-Corona-Zertifikat für Reisen innerhalb der Europäischen Union also wichtiger als das Infektionsgeschehen im Abreiseland sein.

Zusätzliche Beschränkungen solle es nicht geben. Ein Sprecher der EU-Kommission betonte: „Das Mindeste, was wir alle erwarten können, ist, dass die Mitgliedstaaten diese Empfehlung auch umsetzen.“

EU will 180 Tage Gültigkeit des Genesenen-Status

Neben in der EU zugelassenen Impfstoffen sollen der Einigung zufolge auch von der WHO oder nationalen Behörden akzeptierte Vakzine ausreichen.

Ein PCR-Test solle frühestens 72 Stunden, ein Schnelltest 24 Stunden vor der Reise gemacht werden.
Ein Genesenen-Zertifikat soll 180 Tage gültig sein, also sechs Monate.
Immer mehr Bundesländer in Deutschland hatten gerade erst angekündigt, dass der Genesenen-Status nach drei Monaten endet.
Ob die stark kritisierte Verkürzung des Genesenen-Status in Deutschland durch das Robert-Koch-Imstitut nun wieder rückgängig gemacht wird, war am Dienstag zunächst unklar.
Der deutsche EU-Parlamentarier und FDP-Politiker Jan-Christoph Oetjen (FDP) sagte in einem Interview, es dürfe nun keine Alleingänge einzelner EU-Länder geben.
Die Einigung auf 180 Tage Gültigkeit für ein Genesungszertifikat müsse auch von den Staaten gewährleistet werden, welche in den letzten Wochen für eine verkürzte Gültigkeitsdauer geworben haben. Und weiter: Das gelte auch für Deutschland.
Außenministerin Baerbocks Staatsministerin Anna Lührmann stimmte sogar für die Sechs-Monats-Regel.
Muss Deutschland also die national beschlossene Verkürzung nach nur einer Woche wieder einkassieren?

Wer kein Zertifikat hat, soll nach Ankunft einen Test machen. Für Kinder gibt es Ausnahmen.

Ein Infoblatt der EU klärt über die neuen Vorgaben bei Reisen auf.

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