Fiat garantiert offenbar Erhalt aller Opel-Standorte

Dies bedeute jedoch nicht, dass auch die jetzigen Kapazitäten der Werke garantiert werden könnten, sagte ein unmittelbar mit den Übernahmeplänen vertrauter Insider in Turin dem Internet-Magazin. Fiat plant demnach eine weitere Zusammenlegung der Produktion. Laut dem Insider hat der italienische Autobauer zudem zugesichert, alle Schulden der Fiat-Gruppe aus der Fusion herauszuhalten. Die Initiative zu einer Annäherung zwischen Fiat und Opel kam nach “Spiegel”-Informationen aus Detroit, sie stamme noch aus der Zeit, als Rick Wagoner Chef des Mutterkonzerns General Motors war. In Deutschland liefen demnach bislang alle Kontakte über das Bundeswirtschaftsministerium. Fiat habe seine Vorstellungen über eine Fusion mit Minister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) besprochen.Laut “Spiegel Online” sind die Italiener verärgert über den nationalen Zungenschlag, der sich in die Debatte um die Zukunft von Opel eingeschlichen habe. Bereits heute seien mit dem Chefingenieur und dem Produktionschef zwei von sieben Top-Positionen in Turin von Deutschen besetzt. Selbst beim Namen des möglichen neuen Superkonzerns zeige sich Fiat kompromissbereit: “Das neue Unternehmen kann FiatOpel heißen oder OpelFiat, das ist nicht wichtig”, zitierte das Magazin den Insider. Dieser versicherte, es gehe “nicht um nationale Eitelkeiten”, sondern um ein Projekt “intelligenter europäischer Industriepolitik”.

Interesse auch von Zulieferer Magna

Unterdessen hat sich in die Gespräche über den Einstieg des Zulieferers Magna beim taumelnden Autobauer Opel jetzt auch Vizekanzler Frank-Walter Steinmeier (SPD) eingeschaltet. Steinmeier halte Magna für eine interessante Option für Opel, berichtete die “Financial Times Deutschland” unter Berufung auf Informationen aus dem Umfeld des SPD-Kanzlerkandidaten. Dem Bericht zufolge redete Steinmeier bereits mehrfach mit dem Europa-Chef von Magna, Siegfried Wolf, und dem heutigen Magna-Aufsichtsrat und früheren österreichischen Bundeskanzler Franz Vranitzky. Zudem habe Steinmeier am vergangenen Freitag mit Bundeswirtschaftsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) gesprochen, um eine zu frühe Festlegung auf einen Investor zu verhindern. Guttenberg soll Anfang dieser Woche direkt mit Magna verhandeln. Die Europazentrale von Magna ist in Österreich.