Die
Verbraucherorganisation foodwatch hat die Werbung mit Sport
für ungesunde Lebensmittel als irreführend
kritisiert. Beispielhaft sei der Erdbeer-Schokoriegel
Yogurette, den der Hersteller Ferrero als sportlich-leichtes
Produkt bewerbe, sagte die Leiterin der Kampagne
abgespeist.de, Anne Markwardt. Dieses Versprechen könne
jedoch nicht gehalten werden: “Sportlich und schlank ist
an der Yogurette rein gar nichts”, kritisierte sie.
Vielmehr enthalte der Riegel “mehr Kalorien und
Fett” als manche Vollmilchschokolade. Foodwatch
kürte Yogurette daher als ersten Titelanwärter
für die dreisteste Werbelüge 2010. Auf der Yogurette-Verpackung oder im Internet könnten
Verbraucher nirgends Angaben zu den Nährwerten finden,
kritisierte Markwardt. Der Riegel werde als
“joghurt-leichter” Erdbeergenuss beworben, enthalte
tatsächlich aber nur 5,5 Prozent Erdbeergranulat – das
vorwiegend aus Zucker und Fett bestehe. Foodwatch-Sprecher
Martin Rücker kritisierte, dass
Süßwarenhersteller immer häufiger dazu
übergingen, “Süßigkeiten als
Sportlernahrung zu vermarkten”. Dies sei ein
“eindeutiger Trend”. Jedoch müsse die
Lebensmittelindustrie “ihrer Verantwortung gerecht
werden und Süßigkeiten auch als
Süßigkeiten bewerben – nicht als ausgewogene
Produkte”. Foodwatch verleiht für die dreisteste Werbelüge der
Lebensmittelwirtschaft jährlich den “Goldenen
Windbeutel”. Dazu stellt die Organisation auf ihrer
Internetseite regelmäßig Produkte vor, die nach
ihrer Einschätzung nicht halten, was sie versprechen.
Ziel der Kampagne ist es, irreführende Werbepraktiken
der Lebensmittelindustrie zu entlarven. Verbraucher
können sich auf der foodwatch-Internetseite über
die kritisierten Produkte informieren und darüber
abstimmen, bei welchem es sich um die dreisteste Lüge
handelt. Für das Jahr 2009 bekam kürzlich der
Trinkjoghurt Actimel von Danone den Goldenen Windbeutel.