Führt Alexa Amazon in einen Datenskandal?
Veröffentlicht
von
EddyThor
am 12/04/2019 um 07:04
2 Kommentare
Immer mehr Menschen nutzen Zuhause Sprachhilfe-Assistenten wie Alexa von Amazon.
Dass das System noch nicht voll ausgereift ist, ist den Nutzern in der Regel bekannt.
Ebenso, dass nicht sicher ist, ob Alexa “heimlich” private Informationen aufzeichnet und verwertet.
Und genau das ist jetzt publik geworden.
Ob es nun als “gängige Praxis” abgebügelt werden wird – oder ob sich daraus ein handfester Datenskandal entwickelt – nachdenklich macht die Nachricht, dass Mitarebeiter von Amazon ungefragt Gespräche mithören, auf jeden Fall.
“Kundenerlebnis verbessern”
Amazon lässt zum Teil Mitarbeiter aufgezeichnete Befehle von Nutzern an seine Assistenzsoftware Alexa anhören und abtippen, um die Spracherkennung zu verbessern. Der Konzern bestätigte die Vorgehensweise am Donnerstag dem Finanzdienst Bloomberg. “Wir versehen nur eine sehr geringe Auswahl an Alexa-Sprachaufnahmen mit Kommentaren, um das Kundenerlebnis zu verbessern.”
Bloomberg zufolge wird diese Arbeit an diversen Standorten rund um die Welt erledigt, unter anderem in Boston, Costa Rica, Indien und Rumänien.
Von Amazon gab es am Donnerstag zunächst keine weiteren Stellungnahmen über die Erklärung an Bloomberg hinaus. Auch die Konkurrenten Apple und Google äußerten sich zunächst nicht zur Anfrage, ob sie auf eine ähnliche Vorgehensweise bei ihren Assistenten Siri und Google Assistant zurückgreifen.
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Averell
Vermutet hat man es ja immer. Jetzt gibt es endlich den Beweis, dass solche Geräte ständig mithören und Gespräche übertragen. Nicht nur nachdem man das Codewort gesagt hat. Und alles immer wieder unter dem Deckmäntelchen der "Verbesserung des Kundenerlebnisses". (Geht es dabei darum was der Kunde erlebt, oder doch eher wie der Konzern den Kunden erlebt?).
Laut Amazon wurden nur ganz wenige Aufzeichnungen mit Kommentaren versehen. Wie soll man das verstehen? ich verstehe das so, dass nicht nur ganz wenige Aufzeichnungen gemacht wurden, sondern das genaue Gegenteil, nämlich dass ständig und überall mitgehört wird aber halt nur wenig kommentiert wird. Was passiert mit den Mitschnitten? Wie gehen die Konzerne mit Behördenanfragen um?
Wie halten es denn Google und Apple? Wieviel überträgt denn ein ganz normales Smartphone zu Google und Apple, ohne unser Wissen? Nach dem Motto: "Siri nach Hause telefonieren."
Die Nutzer und vor allem die Politik müssten aufschreien. Den meisten dürfte es aber wie immer egal sein. Schließlich hat man ja nichts zu verbergen... Hauptsache man hat Spass. Und genau diese Einstellung vieler Nutzer ist fast genauso schlimm wie die Praxis von Amazon, Google und Co.
Ich finde das alles ziemlich beängstigend. Dazu kann ich die Dokumentation von Ranga Yogeshwar empfehlen: "Der große Umbruch - wie künstliche Intelligenz unser Leben verändert". Lief in der ARD, natürlich im Spätprogramm. Es ist aber auch in der ARD-Mediathek zu finden.
Bequem, bunt und geil. Wer von den early Adoptors schert sich schon um den Datenschutz ?
Weiter so, fleissig (amerikanische oder bald chinesische) Großkonzerne mit Daten versorgen, Hauptsache SPAß dabei!
Naiv ist, wer glaubt, das es fast alles "umsonst" gibt.