Fährt Europa nicht zu schnell in Richtung Elektroauto? Deutschland hat bereits eine erste Warnung ausgesprochen. Im Land von Mercedes, BMW und Audi ist man nicht begeistert, dass 2035 als Enddatum für die Produktion von Benzin- und Dieselmodellen vorgeschrieben wird. Diese Ablehnung wurde nun auch in Luxemburg durch die öffentliche Petition Nr. 2639 zum Ausdruck gebracht.

Obwohl das Großherzogtum in Sachen Elektromobilität alle seine Nachbarn überholt zu haben scheint, gibt es Bürger, für die die Einführung von Elektromotoren nicht so überstürzt sein sollte. Daher der beispiellose Erfolg des Antrags “Gegen ein Verbot von Verbrennungsmotoren” in zwölf Jahren.

Mit über 5.000 Unterstützern innerhalb von 72 Stunden hat die Petition im Großherzogtum einen neuen Popularitätsrekord aufgestellt. Und das Thema muss nun zumindest zwischen den Abgeordneten auf der einen Seite und dem Petenten auf der anderen Seite diskutiert werden.

Zeit und … Geld

Eric Derume sagte, dass “das Ziel nicht darin besteht, Elektroautos zu verteufeln”. Vielmehr gehe es darum, “den Gewaltmarsch der Europäischen Kommission, die den Bürgern diese Modelle aufzwingen will”, zu bremsen. Und wenn es noch Gründe für die Verlangsamung der Bewegung bräuchte, nennt der Verfasser der Petition bereits vier:

  1. Die Technologie ist noch nicht ausgereift,
  2. Die verfügbare Produktpalette hinkt noch hinterher
  3. E-Modelle sind noch deutlich teurer
  4. Die Verkaufszahlen werden nur aufgrund der von den Staaten gewährten Prämien getragen.

Und dann weist der Gegner auf die Auswirkungen hin, die dieses Verbot von Verbrennungsmotoren auf die Beschäftigung haben könnte. Mit einem besonderen Hinweis auf Tankstellenangestellte und Mechaniker. Diese Berufe werden durch die Entscheidung der Europäischen Union mittelfristig in ihrer Zukunft erschüttert.

Trotz des Booms bei den Verkäufen von Elektro- und Hybridfahrzeugen sind in Luxemburg immer noch 95 % der Fahrzeuge mit Verbrennungsmotoren ausgestattet. Die Umstellung von Benzin/Diesel auf Elektroautos wird also noch einige Jahre dauern und sicherlich viel Geld kosten.

Anlässlich der öffentlichen Debatte, die durch den Erfolg der Petition ausgelöst wurde, wird der Mobilitätsminister allen Grund haben, zu erklären, was er von der Elektromobilität hält (oder auch nicht). Ein grüner François Bausch, den man kaum dabei beobachten kann, wie er eine Anreizpolitik rückgängig macht, die er selbst in die Höhe getrieben hat...

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