Die Baupreise können sich dem allgemeinen inflationären Kontext nicht entziehen und setzen ihren markanten Aufwärtstrend fort, der bereits im April 2021 festgestellt wurde. Der Baupreisindex steigt zwischen Oktober 2021 und April 2022 um 8,6%, verglichen mit 4,9% im vorherigen Halbjahr.

Laut dem jüngsten Bericht des STATEC stiegen die Preise im Wohnungsbau über ein Jahr hinweg um 13,9%. Seit April 1975 hatte es keinen derartigen Anstieg mehr gegeben.

Warum ein solcher Preisanstieg?

Dieser erneute außergewöhnliche und allgemeine Anstieg, der alle Gewerke betrifft, lässt sich hauptsächlich durch die Erhöhung der Preise für zahlreiche Baumaterialien und Erdölprodukte erklären.

Entwicklung des Baupreisindex zwischen 2010 und 2022

Quelle: STATEC, Umfrage zur Baupreiserhebung

Welche Erhöhungen für welche Gewerke?

Der Rohbau ist mit +9,1 % das Gewerk mit dem größten Anstieg im Halbjahr. Der Anstieg der für das Mauerwerk verwendeten Materialien wie Zement oder Eisenarmierungen wirkte sich stark auf die Gesamtkosten aus. Die Preise für Erdarbeiten stiegen um 6,8%, ebenso wie die Transportkosten im Allgemeinen.

Die Erhöhung der Löhne infolge der Indexierung am 1. April 2022 trug ebenfalls, wenn auch in geringerem Maße, zum Anstieg der Endpreise bei.

Die Preise für Dachdeckerarbeiten schießen weiter in die Höhe, insbesondere aufgrund der seit 2021 stark steigenden Holzpreise. Es ist ein Anstieg von +8,9 % in einem Halbjahr zu verzeichnen. Die Dachdeckerarbeiten stiegen um 9,8% und die Spengler Arbeiten um +8,7%.

Bei den Gebäudeabschlussarbeiten (Fenster, Sonnenschutz, Garagentore…) ist ein Anstieg von +8,3% zu verzeichnen.

Die Preise für technische Arbeiten klettern ebenfalls, mit 7,2% zwischen Oktober 2021 und April 2022. Dies sind Sanitärinstallationen (+6%), Heizung/Lüftung (+6,5%) und Elektroarbeiten (+8,8%).