Staatsanwaltschaft: Fokker-Pilot trägt Hauptschuld am Absturz
Veröffentlicht
von
KaptanListe
am 08/12/2011 um 00:12
Am 32. Verhandlungstag wurde die Staatsanwaltschaft konkret: Im Luxair-Prozess wurden gestern die Strafforderungen gestellt.
Welcher der sieben Angeklagten hatte welche und wieviel Schuld an dem tragischen Flugzeugunglück, bei dem am 6. November 2002 20 Menschen gestorben waren?
Die Hauptschuld an dem Unglück liegt für den Staatsanwalt ganz klar beim angeklagten Piloten der Fokker F50, deren Landung unter schlechten Bedingungen missglückte. Auch die leitenden Ingenieure von Luxair seien verantwortlich – ihnen seien die technischen Mängel bekannt gewesen, deren Verkettung, zusammen mit dem Fehlverhalten des Piloten, zum Absturz geführt haben.
Die Anklage fordert für den Piloten dreieinhalb Jahre Haft sowie eine Geldstrafe, zwei Techniker sollen 18 Monate ins Gefängnis, der Technische Direktor für zwei Jahre. Drei ebenfalls angeklagte ehamlige Luxair-Generaldirektoren seien laut Staatsanwaltschaft nicht zur Verantwortung zu ziehen, da die Fehlerkette nicht in ihrem Verantwortungsbereich gelegen habe – für technische Belange sei der Technische Direktor zuständig gewesen, den Direktoren habe außerdem aufgrund ihrer anders gelagerten Qualifikation das Fachwissen gefehlt, die Mängel beurteilen zu können, so die Begründung des Staatsanwalts.
Alle geforderten Haftstrafen können nach Angaben der online-Ausgabe des Luxemburger Wort komplett zur Bewährung ausgesetzt werden.
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