Mehr private Insolvenzen

Im Bereich der Unternehmensinsolvenzen zeigt sich die Region Trier stabil und trotzt der bundesweiten Pleitewelle. Nach den aktuellen Untersuchungen von Creditreform Trier liegt die Zahl der Unternehmensinsolvenzen im ehemaligen Regierungsbezirk Trier bei 81 Firmeninsolvenzen (eröffnete Verfahren oder Ablehnung der Eröffnung mangels Masse). Dies entspricht exakt dem Halbjahresergebnis aus 2008. Bundesweit sind die Firmenpleiten im 1. Halbjahr 2009 um gut 14 % gegenüber dem Vorjahr angestiegen.

Mit 29 Insolvenzen sind dabei im Kreis Bernkastel-Wittlich die meisten Firmenpleiten zu verzeichnen, gefolgt von der kreisfreien Stadt Trier mit 17 und im Kreis Trier-Saarburg mit 16 Unternehmensinsolvenzen. Die wenigsten Unternehmenspleiten sind in den Kreisen Bitburg-Prüm (11) und Vulkaneifel (8), zu vermelden.

Dienstleistungssektor besonders betroffen

In der Branchenverteilung entfällt naturgemäß der Löwenanteil auf den breit gefächerten Bereich Dienstleistungen. Hier sind im 1. Halbjahr 2009 insgesamt 49 Firmenpleiten zu verzeichnen (Vorjahr ebenfalls 49). Auf den Bereich Bau entfallen 13 Insolvenzen, auf Handel 11 und verarbeitendes Gewerbe 8 Firmenpleiten.

Wirft man einen Blick auf das betroffene Umsatzvolumen im Bereich der Firmeninsolvenzen, so ist gegenüber dem Vorjahr ein Rückgang von 27,43 % festzustellen. Das von Unternehmensinsolvenzen betroffene Umsatzvolumen lag im 1. Halbjahr 2008 in der Region Trier noch bei 86,35 Mio. Euro, 2009 liegt dies bei 62,67 Mio. Euro. Umsatzstärkste und von der Insolvenz betroffene Unternehmen waren die Firmengruppe Holzbau Mohr in Trier mit rund 10 Mio. Euro Jahresumsatz und die Pharma-Gruppe Painex und ABO in Pellingen mit 13 Mio. Euro Umsatz.
Dem gegenüber sind jedoch im Vergleich zum 1. Halbjahr 2008 in den ersten sechs Monaten 2009 wesentlich mehr Arbeitsplätze von den Firmenpleiten betroffen (2008: 1.046 Arbeitsplätze; 2009: 1.546). Allerdings fällt hier ein Großteil auf Teilzeitarbeitsplätze im Bereich einer großen Gebäudereinigung (Omnicura in Trier). Daneben waren die meisten Arbeitsplätze betroffen von den Insolvenzen der Mohr-Holzbau-Gruppe mit 76 Mitarbeitern und der Reichle Straßenbau GmbH in Gerolstein, wo 35 mit der Insolvenz ihres Arbeitgebers konfrontiert wurden.

Die Zahl der Insolvenzen ehemals Selbstständiger ist mit 35 Insolvenzen gegenüber dem 1. Halbjahr 2008 (41) leicht rückläufig.

Deutlich mehr Privat-Pleiten

Die Privatinsolvenzen in der Region Trier sind im 1. Halbjahr 2009 um 18,6 % angestiegen. Waren in den ersten 6 Monaten 2008 noch 215 Verbraucherinsolvenzverfahren zu verzeichnen, so sind es im 1. Halbjahr 2009 255 Verfahren. Der Zuwachs in der Region Trier liegt damit deutlich über dem bundesweiten Anstieg von rund 4 %.

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Betrachtet man die Privatinsolvenzen nach Kreisen, so ist festzustellen, dass mit 78 Privatinsolvenzverfahren im Bereich der kreisfreien Stadt Trier die meisten Verbraucherpleiten zu verzeichnen sind, gefolgt vom Kreis Trier-Saarburg mit 57 und Bitburg-Prüm mit 44 Privatinsolvenzen. Die wenigsten Privatinsolvenzen sind in den Kreisen Bernkastel-Wittlich (41) und im Kreis Vulkaneifel (35) zu vermelden. Gegenüber 14 Privatinsolvenzen im 1. Halbjahr 2008 hat jedoch der Kreis Vulkaneifel mit nunmehr 35 privaten Pleiten deutlich zugelegt.