Zweibrucken (unweit der Ostmosel), Mendig, Oberpfaffenhofen und Egelsbach: Das sind die vier deutschen Flughäfen, die der Immobilienkonzern Triwo AG allein oder als Joint Venture betreibt. Mit der angekündigten Übernahme des Flughafens Frankfurt-Hahn durch seinen Chef Peter Adrian ist nun ein fünfter hinzugekommen.

Die von dem deutschen Geschäftsmann bestätigte Investition scheint eine lange Sequenz abzuschließen, in der sich mehrere Investoren für die Übernahme des insolventen Flughafens beworben hatten. Das Angebot des in Trier ansässigen Unternehmens wird die Gläubiger überzeugt haben, dem Präsidenten der örtlichen Industrie- und Handelskammer das Kommando über einen Standort zu übertragen, der immer wieder Luftlöcher aufweist.

Neben einem umfangreichen Büroimmobilienbestand ist Triwo auch für mehrere Rennstrecken zuständig. Eine Bahn im pfälzischen Zweibrucken, eine weitere in Pferdsfeld (Rheinland-Pfalz), die insbesondere Herstellern und Fahrern zum Testen von Automodellen dienen.

Erster Low-Cost-Flughafen

Noch vor einem Monat schien das Schicksal des Flughafens Frankfurt-Hahn an ein Übernahmeangebot eines russischen Oligarchen gebunden zu sein. Die Nähe von Viktor Kharitonin zu Wladimir Putin war jedoch letztendlich ausschlaggebend für die Transaktion. Der russische Milliardär besaß auch eine Rennstrecke, nämlich den prestigeträchtigen Nürburgring.

Der ehemalige US-Militärstützpunkt Frankfurt-Hahn war 1993 zu einem zivilen Flughafen umgewandelt worden. Im Jahr 2017 war er von einem chinesischen Konzern (Hainan Airlines Group) übernommen worden. Doch vier Jahre später und nach dem Zusammenbruch des Flugverkehrs aufgrund der Covid-Krise war im Oktober 2021 die Insolvenz angemeldet worden. Zu diesem Zeitpunkt nutzten nur noch vier Fluggesellschaften den Standort (darunter Ryanair).

Auf dem Höhepunkt seines Betriebs hatte der “1. deutsche Low-Cost-Flughafen” 1,5 Millionen Passagiere angezogen, darunter viele Grenzgänger.