Die unabhängige “Sprachkritische Aktion Unwort des Jahres” hat das Unwort des Jahres 2015 gewählt.

Die Jury, bestehend aus sechs Sprachexperten, hat sich für “Gutmensch” als Nachfolger von “Lügenpresse” entschieden.
Das Wort “Gutmensch” sei zwar schon länger im Umlauf und war auch schon 2011 gerügt worden, heißt es in der offiziellen Erklärung der Jury, “doch ist es im Zusammenhang mit dem Flüchtlingsthema im letzten Jahr besonders prominent geworden.”
Vor allem weltoffene und tolerante Menschen, die sich mitunter auch persönlich und ehrenamtlich in der Flüchtlingshilfe engagieren, wurden im vergangenen Jahr als “Gutmenschen” beschimpft.

Das Unwort des Jahres wird im Auftrag der Uni Darmstadt aus eingesendeten Begriffen ausgewählt. 1644 Einsendungen gab es in diesem Jahr, mehr als in den vorausgegangenen drei Jahren.

Neben “Gutmensch”, dem offiziellen “Unwort des Jahres 2015”, wurden von der Jury auch die Begriffe “Hausaufgaben” in Bezug auf den Sparkurs der griechischen Regierung sowie “Verschwulung” gerügt.
2014 war “Lügenpresse” gewählt worden, ein Begriff, der vor allem vom islam- und fremdenfeindlichen Pegida-Bündnis genutzt wird. Im Jahr davor war es “Sozialtourismus”, 2012 “Opfer-Abo”.