Apropos Wasser: die Pegel steigen wieder, mögliches Hochwasser zu diesem Wochenende hin und die Flutkatastrophe ist bei Jedem noch im Gedächtnis. Abgesehen von dramatischen, schrecklichen Ereignissen, ist und bleibt Wasser das notwendigste Lebenselixier der Welt.

Weniger Wasserverlust, mehr Trinkbrunnen und im Idealfall kostenloses Leitungswasser in Gastronomiebetrieben: Das sind nur einige Ziele einer neuen Gesetzgebung zum Trinkwasser, die vom luxemburgischen Umweltministerium präsentiert wurden.

`Der Verbrauch von Leitungswasser hat sich in den vergangenen 15 Jahren im Großherzogtum verdoppelt – das wurde bei einer Pressekonferenz im Umweltministerium zur Vorstellung des neuen Trinkwassergesetzes mitgeteilt.

Seit Anfang des Jahres gilt die neue Gesetzgebung und ersetzt die großherzogliche Verordnung vom 7. Oktober 2002 zur Regelung der Trinkwasserversorgung. Ein Großteil der Punkte daraus wurde beibehalten.

Veränderungen aufgrund Entwicklungen

Aber der neue Text – der gemeinsam mit der „Association luxembourgeoise des services d’eau“ (Aluseau) und dem Gemeindesyndikat Syvicol ausgearbeitet wurde – bringt auch Veränderungen mit sich. Angesichts wissenschaftlicher Entwicklungen in den vergangenen 20 Jahren wurden die Qualitätsstandards aktualisiert.

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Im Großherzogtum wird das Trinkwasser zu etwa der Hälfte aus dem Grundwasser und zur anderen Hälfte aus den Oberflächengewässern vom Stausee gewonnen. Um nun die Qualität des aufbereiteten Wassers zu sichern, werden jährlich rund 6.500 Analysen durchgeführt – deren Ergebnisse laut den Verantwortlichen bei der Pressekonferenz in 99 % der Fälle mit den geltenden Normen übereinstimmen.

Gibt es in puncto Wasserqualität allerdings Probleme, müssen verpflichtende Prozeduren ablaufen. Für den Fall, dass dies nicht geschieht, sieht das neue Gesetz nun Sanktionen vor.

Wasser muss ein sicheres Lebensmittel bleiben

Mehrfach wurde bei der Pressekonferenz hingewiesen, dass das Leitungswasser zu einem der sichersten Lebensmittel in Luxemburg zählt. Und damit das so bleibt, gibt es im neuen Text Ausführungen zum verwendeten Material, das mit Trinkwasser in Kontakt kommt.

Eine neue Strategie – basierend auf dem Einsparen von Wasser, dem Schutz bestehender Ressourcen sowie dem Ausmachen neuer Quellen – soll künftig die Trinkwasserversorgung sichern. Das vor allem in den Verbrauchsspitzenmonaten von Mai bis Juli.

Durchschnittlich werden in Luxemburg laut Umweltministerium jeden Tag 120.000 Kubikmeter Trinkwasser verbraucht: circa 60 % von privaten Haushalten, etwa 23 % von Wirtschaft und Industrie und 9 % von der Landwirtschaft. Der Rest geht durch Lecks verloren. Und eben die sollen künftig analysiert werden.

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Unverbindliche Ermutigung

Auch sieht die aktuelle Gesetzgebung eine Verbesserung des Zugangs zu Wasser vor: durch das Aufstellen von Trinkbrunnen auf öffentlichen Plätzen – wie es sie unter anderem bereits in der Hauptstadt gibt –, aber auch das Bereitstellen von Leitungswasser bei Behörden und in öffentlichen Gebäuden.

Die Betreiber von Kantinen, Restaurants und anderen Gastronomiebetrieben werden ermutigt, der Kundschaft Wasser aus dem Hahn kostenlos oder zu einem kleinen Preis anzubieten. Gesetzlich dazu verpflichtet sind sie allerdings nicht.

Zuletzt soll die Öffentlichkeit künftig besser über die Qualität des Trinkwassers informiert werden. Das unter anderem anhand der Webseite drenkwaasser.lu – auf der Bürgerinnen und Bürger Informationen zum Wasser in den verschiedenen Gemeinden abrufen können.