Die Abgeordneten des Europäischen Parlaments fordern in einer am Donnerstag angenommenen Entschließung eine gründliche Bewertung der aktuellen halbjährlichen Zeitumstellung und eine eventuelle Überarbeitung der Regeln.
Heißt: Die Mehrheit des Parlaments will zwar die Abschaffung der Sommerzeit, aber erst nach einer erneuerten Bewertung.
Wielange dieser Prozess dauert, ist noch nicht klar. Aber klar ist dass der erste wichtige Schritt in Richtung Abschaffung der Sommerzeit getan ist.

Bürgerinitiativen haben gezeigt, dass die Öffentlichkeit besorgt ist über die halbjährliche Zeitumstellung, die derzeit am letzten Wochenende im März und Oktober stattfindet.

Zahlreiche Studien hätten es versäumt, ein abschließendes Ergebnis zu erzielen, würden aber auf negative Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit hinweisen, so die Abgeordneten, die die Kommission auffordern, eine gründliche Bewertung der Richtlinie über die Regelung der Sommerzeit vorzunehmen und gegebenenfalls einen Vorschlag zu ihrer Überarbeitung vorzulegen.
Die Entschließung wurde mit 384 gegen 153 Stimmen bei 12 Enthaltungen angenommen.
Die aktuelle Richtlinie über die Regelung der Sommerzeit, die 2001 in Kraft getreten ist, sieht EU-weit ein einheitliches Datum und eine einheitliche Uhrzeit für den Beginn und das Ende der Sommerzeit vor, um das reibungslose Funktionieren des Binnenmarktes zu unterstützen.

Hintergrund

Die Zeitumstellung war 1980 eingeführt worden. Seither werden die Uhren im Frühjahr um eine Stunde vorgestellt, im Herbst um eine Stunde zurück. Kritiker bemängeln, dass es nicht zu den erhofften Energie-Einsparungen gekommen sei. Vielmehr hätten viele Menschen mit gesundheitlichen Problemen aufgrund der Zeitumstellung zu kämpfen.