Trotz zahlreicher Proteste hat das französische Unternehmen Electricite de France (EDF), Betreiber des Atomkaftwerks Cattenom im französischen Lothringen, am Dienstag im Rahmen einer Bilanzpressekonferenz für das letzte Jahr mitgeteilt, die vier Reaktoren länger als die ursprünglich geplanten 40 Jahre zu betreiben.

Ende ist nicht in Sicht

“Solange man alle zehn Jahre von der französischen Atomaufsicht für den Weiterbetrieb bekomme, wird die Anlage weiter Strom produzieren”, teilte Thierry Rosso, Direktor des Akw Cattenom mit.
Man wolle das Kraftwerk sicherer und moderner machen und Mängel beseitigen.
Im letzten Jahr seien mehr als 90 Millionen Euro investiert worden.

Laut Bericht gab es im letzten Jahr 52 offizielle Zwischenfälle.
48 davon seien “ohne Folgen für die nukleare Sicherheit” geblieben.

Cattenom liefert acht Prozent der französischen Stromproduktion

Neben dem Thema Sicherheit stellte der Direktor die Produktionsergebnisse der Anlage für das vergangene Jahr vor.
Demnach hat das Atomkraftwerk Cattenom hat 2017 insgesamt 36 Milliarden Kilowattstunden Strom produziert.
Das sind fast acht Prozent der französischen Stromproduktion.

Rheinland-Pfalz prüft Klage

Rheinland-Pfalz, das Saarland und Luxemburg fordern schpn lange die sofortige Abschaltung des Pannenmeilers.
Rheinland-Pfalz prüft derzeit eine mögliche Klage mit dem Ziel, das Akw abzuschalten
Dem Umweltministerium zufolge werde gerade ein Gutachten zu schwerwiegenden Risiken erstellt, welches noch in diesem Frühjahr fertig sein soll.
Ein anderes sicherheitstechnisches Gutachten hatte aufgezeigt, dass die vier Reaktoren der Anlage nicht den heute in Europa gültigen Sicherheitsstandards entsprechen und auch nicht auf dieses Niveau nachgerüstet werden können.
Demnach ist Cattenom nicht ausreichend gegen Kernschmelzen und den Austritt von Radioaktivität ausgelegt.

Zur umfangreichen Diskussion über Cattenom in unserem Forum geht es hier entlang.