Ein Jahr nach Einführung städtischer „Blitzer“ in Trier mit dem Ziel, die Verkehrssicherheit zu erhöhen und den Lärmschutz zu verbessern, zieht das Ordnungsamt Bilanz: Bei den Kontrollen wurden insgesamt 81.300 Verstöße gegen das Tempolimit protokolliert, wobei Verwarnungs- und Bußgelder in Höhe von 1,98 Millionen Euro verhängt wurden.

In insgesamt 2115 Mess-Stunden, darunter viele Nacht- und Wochenendschichten, haben die Mitarbeiter der kommunalen Geschwindigkeitsüberwachung (KGÜ) im abgelaufenen Jahr bei Kontrollen in allen Trierer Stadtteilen 823.000 Fahrzeuge erfasst. „Durch die Überleitung der Geschwindigkeitsüberwachung in die Zuständigkeit der Stadt konnte die Intensität deutlich erhöht werden. Gleichzeitig entlasten wir die Polizei, die sich jetzt auf Kontrollen an den Unfallschwerpunkten im Umland konzentrieren kann“, erläutert Sachgebietsleiter Elmar Geimer.

In 4100 Fällen lag die Geschwindigkeit mehr als 20 Stundenkilometer über dem Limit. Folge: ein Bußgeld von mindestens 80 Euro und ein Punkt im Fahreignungsregister des Kraftfahrtbundesamts in Flensburg. Der Anteil der Bußgeldverfahren am Gesamtaufkommen liegt bei fünf Prozent und entspricht somit genau dem aufgrund der früheren Messzahlen der Polizei erwarteten Wert. Gegen 570 Verkehrssünder, die die erlaubte Geschwindigkeit um 30 km/h oder mehr überschritten, wurde noch zusätzlich ein Fahrverbot verhängt. Das Bußgeld bei diesen Vergehen liegt bei mindestens 160 Euro. „Spitzenreiter” war ein Fahrer, der auf der Zurmaiener Straße mit 127 km/h gemessen wurde. Gegen einen anderen Verkehrsteilnehmer musste das Ordnungsamt bereits zwei Fahrverbote aussprechen.

Bei der großen Mehrheit der registrierten Verstöße waren aber lediglich Verwarnungsgelder fällig, die sich wie folgt verteilten:

  • 15 Euro (bis 10 km/h zu schnell): 49.400 Fälle
  • 25 Euro (bis 15 km/h): 20.300 Fälle
  • 35 Euro (bis 20 km/h): 7500 Fälle.

Hinzu kommen noch 310 Autofahrer, die mit dem Handy am Ohr fotografiert wurden, was mit einer Geldbuße von 60 Euro und einem Punkt geahndet wird.

Etwa zehn Prozent der erfassten Fahrzeuge sind zu schnell unterwegs – diese Quote ist über das gesamte Jahr konstant geblieben. In einzelnen Straßen habe sich die Situation infolge der Kontrollen aber spürbar verbessert, so Geimer, zum Beispiel am Schulzentrum Mäusheckerweg oder Am Pfahlweiher, wo die KGÜ wegen der beiden Kindertagesstätten und aufgrund der Nutzung der Straße als „Schleichweg“ besonders häufig präsent war.

Die Einnahmen durch die KGÜ waren mehr als doppelt so hoch wie vor dem Start prognostiziert. Daher wurden auf Beschluss des Stadtrats 542.000 Euro außerplanmäßig zum Ausgleich des Defizits im Theater verwendet. Die Restsumme fließt in den allgemeinen städtischen Haushalt.

Das organisatorische Konzept der KGÜ mit drei Schichten, zwei Geräten und einem Messteam mit sechs Mitarbeitern hat sich im ersten Jahr bewährt. Seit alle Abteilungen des Ordnungsamts im Gebäude Wasserweg unter einem Dach vereint sind, können verstärkt Synergieeffekte mit dem allgemeinen Verkehrsüberwachungsdienst genutzt werden, dessen Mitarbeiter zum Teil auch mit der Bedienung der Messgeräte vertraut sind. „So können wir Personalengpässe durch Urlaub oder Krankheit überbrücken“, betont Elmar Geimer. (Quelle:Stadt Trier)